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den Erzbischöfen (Metropoliten). Unter
ihnen ragten besonders die Vorsteher der
Apostelkirchen und der Hauptstadt als Patri-
archen hervor. Die Bischöfe von Rom
= Päpste besaßen als Nachfolger Petris m
den Vorrang. Sie leiteten die gesamte Kirche.
führten den Vorsitz auf den Konzilien und
wurden auch die Schiedsrichter bei kirchlichen
Streitigkeiten. Ihr Ansehen wuchs immer mehr,
da sie als Schützer Roms und Mittel-
italiens gegen die Barbaren auftraten und
dadurch auch ein politisches Ansehen
gewannen und mehrere Päpste (Leo I. der Große
und Gregor I. der Große) durch ihre Tätigkeit
hervorragten.
In der Kirche entstanden öfters Glaubens- Syaltungen:
streitigkeiten, welche sie sehr gefährdeten. Am
gefährlichsten wurde ihr der Arianismus, :rienismus,
welcher besonders im Orient weite Verbreitung
fand und wiederholt von den byzantinischen
Kaisern unterstützt wurde. Auch die Ostger-
manen hingen ihm an. Die Westgoten
hatten ihn durch Wulfila, der die Bibel über-
setzte (Codex argenteus), kennen gelernt und
von ihnen aus wurde er auch bei den andern
Germanenstämmen verbreitet.
Trotzdem trug aber die katholische Auer
Kirche den Sieg. davon. Eine mächtige Stütze orden.
fand sie im Mönchswesen. Als Begründer
des abendländischen Mönchstums erscheint der
hl. Benedikt von Nursia, der 529 das
Kloster Monte Cassino begründete und seinen
Mitbrüdern eine feste Regel schuf. Neben Ge-
bet forderte er auch die geistige und körper-
liche Arbeit, so daß der Benediktiner-
orden als Vertreter des Christen-