VII. Die Vorgebirgslandschaften. 
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hat und so das Wasser staut und den Fall verursacht. Die ganze Talriuue 
des Queis ist au dieser Stelle mit herrlichem Laubwalde geziert. Die Wasser¬ 
kraft wird hier wie auch weiter aufwärts zur Holzstoff- und Papierfabrikation 
ausgenutzt. 
Alle vier Becken des Bober-Katzbach-Gebirges bergen weite Strecken frucht¬ 
baren Bodens. Nehmen sie doch schon reichlich teil au den Geschiebelehm- 
strichen Norddeutschlands. Auch die Verwitterungskrume ist zum Teil sehr 
fruchtbar. Darum steht auch allerwärts der Ackerbau in hoher Blüte. 
An den Bergabhängen gesellt sich zu ihm die Viehzucht. Große, blühende 
Ortschaften, fast ausschließlich Reihendörfer, entlang den Flüssen angelegt, 
geben Zeugnis von der Ergiebigkeit dieser Erwerbsquellen, die freilich in den 
höheren Gebirgsdörferu nicht so reichlich fließen, daß sie den Lebeusbedarf 
allein decken könnten. Darum klappert auch hier sehr vielfach der Webstuhl. 
Die Bevölkerungsdichte beträgt durchschnittlich im Bober-Katzbach- 
Gebirge 80 Einwohner auf 1 qkm. Im Kreise Schönan bleibt sie dahinter 
zurück (72 aus 1 qkm), steigt aber iin Kreise Jauer ans 109 und im Kreise 
Lanban sogar auf 138 Einwohner. 
VII. Die Vorgebirgslandschasten. 
Eine Anzahl vorgelagerter Berglandschaften steht im engsten geologischen 
Zusammenhang mit den Sudeten. Das gibt sich zum Teil auch im Relief 
des Landes kund. Recht zutreffend nennt man diese Vorberge der Sudeten 
darum „Vorposten des Gebirges". Sie begleite»: die Sudeten beinahe in 
ihrer ganzen Nordslucht bis zur Katzbach hin und werden durch die Neiße, 
Ohle, Lohe und Weist ritz in fünf Gruppe»: geteilt. 
Das oberschlesische Bergland der linken Oderseite 
ist im allgemeine»» ein welliges Hügelland, das sich in» östlichen Teile »»ach 
Nordosten, im westlichen nach Norden zu senkt. Es ist lediglich als eine 
Abdachung und Ausstrahlung des Gesenkes anzusehen. Als Bergz»»g oder 
Berglandschast setzt sich das Gesenke »:ur an »venigen Stellen nach Schlesien 
hin fort, so zu beiden Seiten der Hohenplotz, wo etlva 300 m hohe Berge 
die „oberschlesische Schloeiz" bilde»:. Nach Südostei: hin begleite:: die Oppa 
ansehnlichere Höhe»:, i>: der Landcckc (279 m) an der Oder »virknngsvoll niit 
schöner Fernsicht e»:dend. Unfern von ihr liegt das alte, früher stark befestigte 
Handwerkerstädtchen Hultschin. Auch weiter nordlvärts fallen die bewaldeten 
Bergrücken steil und barmn auffällig zur Oder ab. Zwischen der Neiße 
und der Falkenberger Stei»:a»i reicht das Hügelland am weitesten nach 
Norden, zu jener steil, zu dieser hin sanft abfallend. Dieser Abschnitt des 
Hügellandes ist zum großen Teil sandig u»:d dar::»:: ertragsarm. Auf den: 
undurchlässigen Grunde sammelt sich das Wasser zu zahlreichen Teichen an, 
zwischen denen sich echte Heidelandschaften entwickelt haben. Ihre reichen Torf¬ 
lager biete»: manchen Erlverb. Die Gegend ist spärlich bewohnt, Grund und 
Boden sind billig z»: haben; dar::»»: hat die Militärbehörde hier (bei Lams- 
dorf) einen Truppenübungsplatz eingerichtet. Die an der Steinau gelegenen 
Städte Falkenberg und Steinau kö»:>:ei: über Ackerbau und et»vas Klein¬ 
handel nicht hinauskommen. 
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