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katholischen Höfen aufgeben. Elisabeth befürchtete nämlich von einer
Verbindung Marias mit den unzufriedenen Großen Englands den Verlust
ihrer Krone und hielt sie deshalb über 18 Jahre in strenger Haft.
Während derselben beabsichtigten einzelne Katholiken wiederholt, Maria
aus ihrer Haft zu befreien, allein die betreffenden Vorbereitungen führten
nicht zum Ziele. Im Jahre 1586 wollte der Engländer Babington nicht
bloß Maria die Freiheit verschaffen, sondern auch die Königin Elisabeth
ermorden, aber das Komplott wurde entdeckt, Babington und seine Mit-
verschworenen hingerichtet. und die Untersuchung auch auf Maria aus-
gedehnt. Der Gerichtshof fand sie des Einverständnisses mit den Rebellen
schuldig und verhängte über sie die Todesstrafe, die Elisabeth nach
1587 längerem Zögern an ihr vollziehen ließ (1587).
Für den minderjährigen Sohn Marias, Jakob VI (1568—1625),
der im protestantischen Glauben erzogen wurde, herrschten nacheinander
mehrere Regenten, bis er selbst die Zügel der Regierung ergriff. Die
Befreiung seiner Mutter ließ er sich nur wenig angelegen sein, ja er
nahm sogar eine Pension von Elisabeth an. KEr folgte dieser als der
nächstberechtigte Krbe auf dem Throne von England.
G. Die Reformation und ihr Sieg in Skandinavien.
8 22. Dänemark.
1397 Die kalmarische Union (1397) sollte wohl die drei nordischen
Reiche für immer vereinen, allein der schwedische Adel, der die Krone
weder einem einheimischen Großen gönnte, noch sich der Herrschaft
Dänemarks fügen wollte, fiel wiederholt von der Union ab. König
Ühristian II suchte den Widerstand der Schweden gegen die Ab-
hängigkeit von Dänemark mit einem Schlage zu brechen; er nahm 1520
1520 Stockholm ein und ließ viele Edelleute, Geistliche und Bürger hinrichten.
Aber infolge dieses Stockholmer Blutbades erhoben sich die
Schweden unter Führung Gustay Wasas neuerdings und erkämpften
ihre Selbständigkeit.
In Dänemark suchte Christian II. dem Protestantismus Kin-
vang zu verschaffen, um auch die geistliche Macht an sich zu reißen
und sich zum absoluten Herrscher zu erheben. Er wurde deshalb ver-
trieben und sein väterlicher Oheim Friedrich IL (1523—15533) zum
Könige erklärt. Kin Versuch Christians IL, die Krone mit Waffengewalt
wieder zu erringen, scheiterte; er wurde, gefangen genommen und bis
an seinen Tod (1559) in Haft gehalten. Friedrich verschaffte der luthe-
rischen Reformation Eingang in Dänemark; unter seinem Nachfolger
Christian IM. (+ 1559) gelangte sie zum Siege. Den Krieg, welchen