Full text: Das Altertum (Bd. 1, [Schülerband])

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Sage von der Hinrichtung des jungen T. Manlius und von der 
Todesweihe des Konsuls P. Deecius Mus) und bei Trifanum; doch 
bedurfte es noch dreijähriger Anstrengungen, bevor sie die einzelnen 
Städte völlig unter ihre Botmäßigkeit brachten (338). Ihren Sieg be- 338 
nützten sie zur Auflösung des latinischen Bundes. Tibur und Präneste 
blieben unabhängig; die anderen Städte wurden untertan oder tribut- 
pflichtig. Auf den von den Städten abgetretenen Gebietsteilen legten 
die Römer Kolonien an. Gleichzeitig mit der Unterwerfung der Latiner 
schlossen die Römer mit dem mächtigen Capua und anderen Städten 
Campaniens Bündnisse; diese Städte blieben selbständig, stellten aber 
ihre Truppen den Römern zur Verfügung. So schuf sich Rom allmählich 
die Grundlage seiner Weltmacht zu derselben Zeit, als im Orient 
Alexander der Große von Sieg zu Sieg eilte. 
& 76. Der erste und der zweite Samnitenkrieg. 
[Der erste Samnitenkrieg, 326—804.] Das rasche Wachstum 326 
der römischen Macht erregte die Eifersucht der Samniten. Als die bis 
Römer die Stadt Neapolis, die von den Samniten verteidigt wurde, an- 304 
griffen und in ihre Gewalt brachten, brach der (erste) Samnitenkrieg 
aus. Plündernd durchzogen die Römer Samnium und drangen bis nach 
Apulien vor, wodurch sie den Mut ihrer Gegner so sehr brachen, daß 
diese demütig um Frieden baten. Da sich jedoch die Sieger weigerten, 
ihn auf Grundlage gegenseitiger Gleichheit zu gewähren, rüsteten sich 
die Samniten zu verzweifelter Gegenwehr und es gelang ihnen unter 
der Anführung des Gavius Pontius, das römische Heer, welches im 
Jahre 321 neuerdings in ihr Gebiet eindrang, in die caudinischen Pässe 321 
zu locken und dort nach hartem Kampfe einzuschließen. Die beiden 
Konsuln, welche keinen andern Ausweg als Gefangenschaft oder Tod 
vor sich sahen, schlossen mit Pontius einen Frieden, der ihnen den 
Rückzug, allerdings unter schimpflichen Bedingungen, gestattete und 
bestimmte, daß die Römer zwei vertragswidrig angelegte Festungen, 
Oales und Fregellä, schleifen und mit den Samniten ein Bündnis 
auf dem Fuße der Gleichheit eingehen sollten. 
Der Senat verwarf aber den Frieden und der Kampf begann von 
neuem. Die Römer erfochten unter der Leitung des L. Papirius 
Cursor bei Luceria einen Sieg. Nun eroberten sie einige wichtige 
Städte, legten Kolonien an und schufen sich in der „Appischen Straße“ 
von Rom nach Capua) einen Heerweg nach Campanien. Den Samniten 
schlossen sich allmählich die übrigen Völker Mittelitaliens als Bundes- 
genossen an, darunter auch die Etrusker. Allein die Römer besiegten 
sie nach dreijähriger Anstrengung (311—308), wobei sich vor allen der
	        
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