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und vermochte den asiatischen Eroberern, welche die Meeresküste zu 
gewinnen trachteten, keinen ausreichenden Widerstand entgegenzusetzen, 
/Phönizien in wechselnder Abhängigkeit.) Alle großen Monarchien 
des Morgenlandes suchten das kleine Phönizien in ihre Gewalt zu bringen. 
Zuerst gewann der assyrische König Salmanassar IV. (722) die Herr- 722 
schaft über Phönizien. Als das assyrische Reich in Verfall geriet, setzte 
sich der ägyptische König Necho im Lande fest, mußte es aber, 
nachdem er im Kampfe gegen die Babylonier (bei Karkamisch 604) 
unterlegen war, wieder räumen und die Herrschaft den Sieger über- 
lassen. Nach der Auflösung der babylonischen Monarchie (538) kamen 
die Phönizier unter die Herrschaft der Perser. Ihr Handel litt he- 
sonders durch den Wettbewerb der Griechen, an die sie eine Insel um 
die andere verloren. Nach dem Untergange des persischen Reiches kam 
Phönizien an das macedonische. Die Gründung von Alexandria (332) 
in Ägypten, welche Stadt den Welthandel an sich brachte, raubte den 
Phöniziern den letzten Rest ihrer Bedeutung als Handelsvolk, . 
SS Kultur der Phönizier, 
/Religion.] Die Religion der Phönizier war wie die der übrigen 
semitischen Völker (mit Ausnahme der Israeliten) eine Naturreligion, 
d. hl. sie vergötterten die Naturkräfte und Naturgesetze und beteten die- 
jenigen Gegenstände an, in denen diese Kräfte wirksam erschienen. 
Ihre obersten Gottheiten waren Baal, der Herr der Welt, und Baalat, 
die Göttin des Werdens und Vergehens in der Natur. Aber auch die 
Lokalgötter führen diesen Namen; jeder Ort hatte seinen Baal, d. h. Herr, 
und seine Baalat, d. h. Herrin, die auch Asturte genannt wird. Der 
Baal von Byblus heißt Adan, woraus der griechische Name Adonis 
wurde. Der Baal von Tyrus heißt auch Melkart und war der Schutz- 
gott der Scefahrer, der Gründer der Kolonien, der Schützer des geourd- 
neten Staatswesens, Die Griechen nannten ihn Herakles. Als Symbol des 
verzehrenden Feuers heißt er Moloch, dem man auch Kinder opferte, 
um seinen Zorn zu besänftigen. 
[Verfassung.] Phönizien wurde nicht von einem Könige regiert, 
sondern jede Stadt hatte einen König, dessen Macht aber durch eine 
(ijeldaristokratie beschränkt war. 
[Industrie und Hundel,]*) In Syrien trafen die ägyptische und die 
babylonische Kultur zusammen; dadurch entstand cine eigentümliche 
Mischkultur, welche durch die Phönizier den anderen Küstenländern 
des Mittelmeeres überbracht wurde. So fanden die Erfindungen der 
Ägypter und Babylonier, die Kunst des Webens und Wirkens, die Maße, 
Gewichte und Münzen, die Buchstabenschrift und die Zahlen, ferner 
*) Vgl. den Anhang S. 256.