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Alte Geschichte.
die Phocenser, und will sie in ihre Hcimath verfolgen.
Da besetzten die Athener Thermopyla, und Philipp
mußte zurückziehen (352).
116. Demosthenes stellte vergebens den
Athenern die Gefahr vor, die von Seiten Philipps
drohte. Zum Angriffskriege waren sie nicht zu bewe¬
gen. Auch minderten sich ihre Besorgnisse, da Phi¬
lipp sich scheinbar ruhig verhielt. Erst als er Olyn-
thus angriff, und diese Stadt Athen um Hülfe bat,
vermochte der patriotische Redner seine Mitbürger zum
Beistände zu bewegen. In Athen fehlte es dazu an
Gelde; die Theater kosteten viel. Die Hülfe war
unbedeutend, die Anführer ungeschickt. Das reiche
Olynth wurde erobert (348), und die Last des Krieges
fiel auf die Athener allein. Sie verlieren Euböa, und
lassen sich von dem bestochenen Lisch in es zum Frie¬
den mit Philipp überreden (347). Wahrend der Un¬
terhandlungen und selbst nach Abschluß des Friedens
nimmt Philipp, mit einem Scheine von Rechtmaßig-
keit, ihnen die thracischen Städte weg.
11?. Jetzt vermochten die Theb.'ner den Krieg
mit den Phocensern nicht langer auszuhaltcn, und
riefen Philipp zu Hülfe. Er versprach sie, um sich
den Eingang in Griechenland zu bahnen; den Athe¬
nern, Bundesgenossen der Phocenser, wurde der Plan
verborgen. Die Phocenser wurden geschlagen, und
ihre Städte, mit Genehmigung der Amphiktionen,
grausam zerstört (346). Die doppelte Stimme der
Phocenser im Senat der Amphiktionen ließ Philipp
auf sich übertragen, und befestigte dadurch seinen Ein¬
fluß auf die Angelegenheiten Griechenlands. Denn
(344) laßt er sich von den Amphiktionen den Auftrag