Full text: Das Alterthum (Bd. 1, [Schülerband])

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Abbildungen von Kleidern der versschiedensten Stände, von Schmucksachen , Waf- 
fen und Kriegswerkzeugen, von einzelnen Kriegern und kleinen Heeresabthe i- 
lungen, von Wohnhäusern und ihrer Ausschmückung, von Gefäßen, Möbeln, 
Musikinstrumenten und Werkzeugen aller Art, so daß wir aus denselben schließen 
können, welche Höhe die Verfeinerung der Lebensgenüsse so wie die Handwerke 
und Künste bei den Babyloniern und Assyriern erreicht haben. Nach diesen Dar- 
stellungen trug der König lange bis auf die Knöchel herabreichende wollene Ge- 
wänder, die geschmackvoll gestickt, mit Quasten besetzt und mit Figuren von Men- 
schen und Thieren verziert waren und um die Hüften mit einem Gürtel zusam- 
mengehalten wurden. Auf dem Haupte trug er eine reichgeschmückte Mitra; 
Arme und Handgelenke waren mit Spangen und Ringen versehen. Dolch und 
Schwert verrathen kunstvolle Arbeit. Aus den Kriegsdarstellungen sieht man, 
daß die assyrische Streitmacht aus Fußvolk, Reiterei und Kriegswagen bestand 
und das Fußvolk sich in Schwerbewaffnete,, Bogenschützen und Schleuderer 
theilte. – Die Nachrichten der Alten über das Wohlleben der Assyrier werden 
durch die erhaltenen Bildwerke sattsam bestätigt. Der Anzug ist sorgfältig ge- 
wählt, er besteht aus langen bunten Kleidern von feiner Weberei. Arme, Hand- 
gelenke und Ohren sind mit Schmucksachen versehen. Bart und Haupthaar auf 
das sorgfältigste gepflegt. Die Zimmer waren nicht nur an den Wänden aus- 
geschmückt, sondern erhielten auch zierliche Hausgeräthe , gepolsterte Sessel, 
Ruhelager, kunstvolle Tische, Vasen, Becher und Trinkgefäße mit Figuren geschmückt 
§ 7. Die Inder. 
[Wohnsitze der Iuder.] Die Wohnsitze dieses Volkes sind im 
Süden des Himalajagebirges gelegen und zeichnen sich durch 
große Fruchtbarkeit aus, zu der die zahlreichen Gewässer des Landes, 
darunter vor allem der Ganges und Indus, nicht wenig 
beitragen. 
[Geschichte und Kasteneintheiluug der Inder.] Die ursprüng- 
lichen Bewohner Indiens waren schwarze Völkerschaften, die etwa 
2000 Jahre v. Chr. durch die J n d e r, einen Zweig des arischen 
Volkes theils unterworfen, theils vernichtet wurden. Die Inder 
erhielten sich dauernd im Besitze des Landes, wiewohl mehrere Er- 
oberer ihre Schritte nach Indien gelenkt haben; selbst Alexander 
der Große, einer derselben, konnte nur einige vorübergehende Erfolge 
erringen. Indessen wurden seit Alexander wenigstens die Handels- 
beziehungen zwischen den Indern und andern Völkern, namentlich 
den Griechen, inniger und nahmen auch nicht ab, als Rom die 
Weltherrschaft an sich brachte. Jm ersten Jahrhunderte n. Chr. 
soll Rom jährlich über T Millionen Gulden für indische Waaren 
ausgegeben haben. Jm Mittelalter hörte der unmittelbare Handel 
zwischen Europa und Indien auf und damit auch die Bekanntschaft 
mit diesem Lande.
	        
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