V
.7
dessen du im Leben nicht genug haben konntest." Nach andern
Nachrichten ist Cyrus im Kampfe gegen die Inder gefallen und sein
Leichnam nach Pasargadä gebracht worden. Cyrus starb im J. 529
v. Chr. 70 Jahre alt.
Des Cyrus Sohn und Nachfolger Cam bys es eroberte
Ägypten, dagegen mißlang ihm ein Zug nach Aethiopien. Seine Herr-
schaft war durch Grausamkeiten aller Art gebrandmarkt; er ließ
seinen Bruder Smerdis ermorden, weil er ihn im Verdacht hatte,
daß er nach der Krone strebe und mißhandelte seine Schwester derart,
daß sie an den Folgen starb. Er selbst zog sich den Tod durch eine zu-
fällige Verwundung mit dem eigenen Schwerte zu. (522 v. Ch.) Nach
seinem Tode riß ein Magier, der dem ermordeten Smerdis ähnlich
sah und ssich für denselben ausgab, die Herrschaft an sich. Nach 7 Mo-
naten wurde der Betrug entdeckt und der falsche Smerdis in
seinem Palaste ermordet.
2. Darius Hysstaspes. (521485.) Die Sage erzählt,
daß diejenigen , welche den falschen Smerdis am Leben gestraft , die
Viederbesetzung des Throues dem Zufall anheimstellten. Sie kamen
nämlich überein, am frühen Morgen vor die Stadt zu reiten und
jenen als König anzuerkennen dessen Pferd beim Aufgang der Sonne
zuerst wiehern würde. Des Darius Pferd wieherte zuerst und so
wurde er als König begrüßt. Er war der Sohn des Hysstaspes und
gehörte einem jüngeren Zweige der königlichen Familie an, von
der Cyrus abstammte. Das persische Reich war mittlerweile von
großen Gefahren bedroht; verschiedene Völker wollten die frühere
Unabhängigkeit erringen. Darius schlug alle diese Versuche nieder
und wurde so der zweite Begründer der Persermacht.
Über die Art , wie ein Auf stand der Babylonier (518) niederge-
schlagen wurde, wird Folgendes erzählt Neunzehn Monate belagerten die
Perser fruchtlos Babylon, als die Aufopferung des Zo p yru s ihnen zum Siege
verhalf. Dieser verstümmelte sich selbst , ging darauf zu den Babyloniern über,
behauptete,, Darius habe ihn derartig zugerichtet und er wolle nun Rache
an ihm nehmen. Die Belagerten, die seinen Worten glaubten, machten ihn zu
ihrem Anführer und als solcher öffnete Zopyrus den Persern die Thore.
Nachdem Darius im Innern seines Reiches die Ruhe herge-
stellt hatte, machte er sich an die Erweiterung der Grenzen desselben.
Zuerst unternahm er einen Kriegszug gegen die Scythen an der
Donau und am schwarzen Meere (515). Allein die Unwirthbarkeit
der wenig bevölkerten Gegenden und die Kriegsweise der Scythen,
die nirgends Stand hielten und dennoch ununterbrochen das überaus
zahlreiche Heer der Perser belästigten, waren die Ursache, daß Darius