Object: Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden (H. 2)

Karl V. und die Kirchenspaltung. 
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die Bauern so auf, als brauchten sie ihren geistlichen Gutsherren und somit 
auch ihren weltlichen keine Abgaben und Dienste mehr zu leisten. 
Die Bauern in Schwaben und Franken stellten in zwölf Artikeln i h r e Forderungen. 
Forderungen zur Verbesserung ihrer Lage auf und griffen zu den 
Waffen, um sie zu erkämpfen. In den zwölf Artikeln verlangten sie 
Ermäßigung der Abgaben, Aufhören der Leibeigenschaft, das Recht der 
Jagd und des Fischfanges, ferner das Recht, sich Bau- und Brennholz 
nach Bedarf zu holen. Dann sollte das altdeutsche Gerichtsverfahren 
wieder eingeführt werden. Die Forderungen der Bauern waren im 
ganzen gemäßigt; die Lasten sollten nicht abgeschafft, sondern auf ein 
erträgliches Maß zurückgeführt werden. Da aber die Grundherren ab- 
lehnten, darüber mit den Bauern zu verhandeln, und auch Erzherzog 
Ferdinand, der Bruder und Reichsverweser Karls V., kein Verständnis 
für die Sachlage hatte, verlor die gemäßigte Partei die Führerschaft an die, 
die auf dem Wege der Gewalt eine Änderung herbeiführen wollten. 
Die Bauernheere zogen durch Schwaben, Franken, Bayern, Öfter- Wn=. 
reich, das Elsaß und Thüringen und den Rhein hinunter bis Cölu; sie bcum9§äll9e- 
zündeten die Burgen der Adligen an und plünderten Klöster und Kirchen. 
Götz von Berlichingen, der Ritter mit der eisernen Hand, wurde zum 
Anführer der Bauern gewählt. Mehr gezwungen als freiwillig nahm er das 
Amt an und suchte zu vermitteln; dafür wurde er mit Mißtrauen, fast wie 
ein Gefangener behandelt. Deshalb verließ er die Sache der Bauern. 
Das erste Auftreten der Bauernheere hatte die Fürsten überrascht. Ergebnis. 
Aber auf die Dauer konnten die Bauern, denen es an Einigkeit und 
guten Anführern fehlte, den Heeren der Fürsten nicht standhalten. Über 
100000 Bauern verloren in den Kämpfen das Leben. Die Lage der 
übrigen wurde an vielen Orten noch drückender als zuvor. 
Inmitten Deutschlands hatte Thomas Münzer die Führung der Thomas 
Bauern übernommen. Er forderte die Abschaffung der Fürsten, der Priester SMni£r' 
und der Obrigkeit, die Gütergemeinschaft, die Freiheit und Gleichheit. 
Von Mühlhausen aus, dessen Stadtregiment er an sich gebracht hatte, 
machten seine Leute Raubzüge in die Umgegend, bis ihn ein starkes Heer 
der benachbarten Fürsten bei Frankenhausen vollständig vernichtete. 
Karl konnte weder die innern Unruhen unterdrücken noch in die Karls 
Religionsstreitigkeiten mit fester Hand eingreifen, da ihn verschiedne Kriege °1S!.i0e 
gegen Franz I., König von Frankreich, gegen die Türken und andre 
auswärtige Reichsfeinde beschäftigten. Der Streit mit Franz I., der sich Gegen 
hauptsächlich um den Besitz von Burgund und Mailand drehte, wurde Sra"iL 
in vier Kriegen ansgefochten mit dem Ergebnis, daß Burgund an Frankreich 
kam, die Niederlande und Mailand der habsburgischen Hausmacht ver- 
blieben. Den Krieg gegen die Türken unter dem Sultan Soliman II. Gegen 
führte Karls Bruder Ferdinand. Dieser war seinem Schwager, dem @0[tmanIL 
König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn, in der Regierung beider Reiche 
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