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Konrad IV, seinem leutseligen, ritterlichen Halbbruder Manfred, heftete er den Sieg all
seine Fahnen und eroberte auch Neapel, das letzte Bollwerk der feindlichen Partei,
als er 1254 vom Fieber dahingerafft wurde. Er hinterließ einen erst zweijährigen
Sohn, den kleinen Konrad, den die Italiener Conradino nannten und der in Bayern,
n der Heimat seiner Mutter, aufwuchs.
Manfred, In glänzendem Siegeszuge verfocht aber nunmehr Manfred die staufische
Sache und setzte sich in den Besitz des ganzen süditalienischen Königreiches.
Da das Papsttum erkannte, daß es aus eigener Kraft der Ghibellinen nicht
Herr werden könne, verband es sich mit der französischen Krone und belehnte
Belehung Judwig des Heiligen Bruder Karl von Anjou mit dem sizilischen Königreiche
An Fr als eigem päpstlichen Lehen. Im Kampfe gegen diesen tatkräftigen, aber rück-
Sizilien, Sichtslosen und durchaus unedlen Fürsten suchte und fand Manfred, als er seine
Sache durch den Verrat der Italiener verloren sah, den Tod. .
Die grausame Gewaltherrschaft Karls von Anjou verschaffte aber den GChi-
bellinen bald in vielen Teilen Italiens die Oberhand. Deshalb forderte eine Ge-
sandtschaft den sechzehnjährigen Konradin auf, sein väterliches Reich in Besitz
zu nehmen. Von dem Heldengeiste seines Hauses durchdrungen, setzte der jugend-
liche Fürst den Rest des staufischen Besitzes an das große Unternehmen. Er fand
in Italien und trotz des päpstlichen Bannes selbst in Rom begeisterte Aufnahme.
Eine schon gewonnen geglaubte Schlacht verlor er jedoch (1268), indem er
in einen Hinterhalt der Feinde geriet. Mit seinem Freunde Friedrich von Baden,
nem Sprossen des babenbergischen Hauses, fiel er in die Gewalt Karls
Kd ‚von Anjou und wurde in Neapel gemeinsam mit Friedrich enthauptet. Karl von
* Anjou sollte sich aber seines mit schmählicher Härte ausgenützten Sieges nicht
ange Ireuen. Die Unzufriedenheit mit seiner Herrschaft wurde immer größer,
Die sizili- gesonders in Sizilien, Hier führte die Erbitterung der Bevölkerung schon 1282
Sean zur „sizilianischen Vesper“, bei welcher alle auf der Insel lebenden Franzosen
1282. ermordet wurden und die Sizilianer riefen Peter von Aragonien, den Schwieger-
sohn Manfreds, zu ihrem Könige aus. ;
Ergebnis, Das Ziel der Päpste war aber erreicht. Das ruhmvolle Geschlecht der Staufer
und mit ihm die Herrschaft der Deutschen in Italien war vernichtet, die Autorität
des Kaisertums war gebrochen und das Kaisertum gegenüber dem Papsttum
endgültig unterlegen. ©
; „IH Deutschland in der letzten Zeit der Staufer.
Die Mongolengefahr. Im Anfang des 13. Jahrhunderts begründete der Mon-
Temudschins gg Jenhäuptling Temudschin, der zum Dschengis-Khan (obersten Khan) der
Pick mongolischen Stämme ausgerufen wurde, ein gewaltiges Reich in Asien. Schon
unter ihm begann auch der Vorstoß nach Europa und die russischen Teilfürsten
Batu. ırlagen der mongolischen Übermacht. Temudschins Enkel Batu setzte die Er-
‚berungen in Europa fort und machte Rußland zinspflichtig. Unter greulichen
/erheerungen drangen die Mongolen nach Westen vor. Im Kampfe gegen sie
Schl. d. 7erlor Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien auf der Wahlstatt bei
Liegnitz. „jegnitz (1241) Schlacht und Leben. Auch Ungarn mußte den Stoß der wilden
‚Vomadenscharen aushalten und das ungarische Heer erlitt eine Niederlage am
Schl. an 5210. Hingegen wußte Friedrich der Streitbare von Österreich einige kleinere
Sao, Mongolenscharen, die bis Österreich vordrangen, mit Glück zurückzuschlagen.