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gruppen, die von kürzeren Bergzügen begleitet oder umgeben sind. 
Die Alpen sind mithin ihrer Entstehung nach ein Faltengebirge (un- 
symmetrisches). Sie sind durch einen in horizontaler Richtung wirkenden 
Druck in der Erdrinde, nicht durch eine Hebung von unten nach oben 
entstanden. Dieser faltende Druck erfolgte von der Innenseite des 
Gebirgsbogens nach der Außenseite, also im westlichen Teile von Osten 
nach Westen, in den übrigen Teilen von Süden nach Norden. Bei der 
Faltung bildeten die alten unbeweglichen Gebirgsschollen (z. B. 
die des französischen Zentralplateaus, der Vogesen, des Schwarzwaldes usw.) 
Widerlager, an welchem sich die Falten stauen mußten. Vielfach sind 
sie über diesen Außenrand überschoben worden. An der Innenseite wurden 
infolge des angegebenen Drucks Spannungen erzeugt, die zu Brüchen und 
Bruchversenkungen führten (z. B. Potiefebene usw.). — Wiedergabe. 
Hinsichtlich des Gesteinscharakters unterscheiden wir bei den 
Alpen einen inneren und äußeren Gebirgszug, oder einen Innen- 
und Außengürtel. Die Alpen sind nicht gleichen Alters; daher be- 
stehen die einzelnen Gebirgszüge aus verschiedenen Gesteinsmassen. Die 
ältesten Steine nennt man Urgesteine. Diese bestehen aus einem 
Gemisch winzig kleiner Kristalle. Solche Gesteinsmassen sind z. B. 
Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. a. (vorzeigen!). Der Jnnengürtel 
oder die zentrale Hauptkette besteht meist aus Gneis, weshalb auch sie 
„Gneisalpenzug" genannt wird. Der Außengürtel, der aus einer 
nördlichen und südlichen Vorzone besteht, setzt sich aus Kalkgestein zu- 
sammen. Die Gebirgszüge des Außengürtels heißen darum „Kalk- 
alpen". Jedoch ist es etwa nicht so zu verstehen, als ob der Außen- 
gürtel nur aus Kalkgestein besteht; derselbe enthält vielmehr auch noch 
andere Gesteinsmassen. Sowohl die West- als auch die Ostalpen 
weisen einen Innen- und einen Außengürtel auf. Der Jnnengürtel 
oder Gneisalpenzug erstreckt sich vom Mittelmeer (Golf von Genua) bis 
an die Donau (zeigen!) Ihm vorgelagert sind die beiden Gürtel der 
Kalkalpen; einer an der westlichen und nördlichen Außenseite, der 
andere im Süden vom Langensee (zeigen!) an. Sowohl die West- als 
auch die Ostalpen werden von zahlreichen Längs- und Quertälern durch- 
surcht und so mannigfach gegliedert. Die Mannigfaltigkeit in der 
Gliederung des Gebirges nimmt von West nach Ost zu. Zahlreiche 
Pässe (oder bequeme Übergänge) sind in die einzelnen Ketten eingesenkt 
und erhöhen die Wegsamkeit des Gebirges. Man kann mit Recht be- 
haupten, daß die Alpen das gegliedertste, formenreichste und 
schönste Hochgebirge der Welt sind. Sprich über den Aufbau 
und über die geologische Bildung der Alpen! 
Sachliche Besprechung: 
1. Wie sind die Gürtel und Falten bei den Alpen zu erklären? Die 
Alpen sind ein Faltengebirge- Als vor mehreren Tausend von Jahren die Oberbayrische 
Hochebene und die Potiefebene durch Einsturz des Landes entstanden, wurde das Land, 
das zwischen beiden Ebenen stehen geblieben war, zusammengedrückt. Dadurch hob 
sich dasselbe an verschiedenen Stellen und es entstanden die Falten und Runzeln. 
2. Wodurch wurde die Auffaltung des Gebirges verursacht? Die 
Auffaltung der Alpen wurde durch die allmähliche Erkaltung der Erde herbeigeführt. 
Als der feurige Kern im Innern der Erde von Jahrtausend zu Jahrtausend immer 
mehr schwand, wurde die Erdrinde an verschiedenen Stellen zu groß und sank in die Tiefe.
	        
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