Full text: Die Neuzeit von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart (Teil 3, Für die VI. Klasse, [Schülerband])

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Schlacht war der Zauber seiner Unbesiegbarkeit zerstört. Die Vereinigung des 
Erzherzogs Johann, der nach einem Siege über die Franzosen in Italien seinem 
Bruder zu Hilfe eilte, mit diesem wußte jedoch der Vizekönig von Italien zu ver- 
hindern. Trotz des heldenmütigen Widerstandes, den er in den Pässen am Predil 
und bei Malborghet fand, kam er doch den Österreichern zuvor und bewerk- 
stelligte seinerseits seine Verbindung mit Napoleon. Dieser griff einige Wochen 
Schacht nach seiner Niederlage bei Aspern die Österreicher bei Wagram an, besiegte 
Wagram, sie und drängte sie bis gegen Znaim zurück. 
dm." Kaiser Franz schloß mit Napoleon im Oktober 1809 den Frieden von 
brumn Schönbrunn. Er trat Salzburg an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum 
Warschau, den Kreis von Tarnopol an Rußland, den Rest des Küstenlandes und 
Istriens, Oberkärnten, Krain und Kroatien bis zur Save an Napoleon ab. Aus 
diesen Gebieten sowie aus Venezianisch-Istrien und Dalmatien bildete Napoleon 
die Illyrischen Provinzen, die er durch einen Gouverneur von Lai- 
bach aus verwalten ließ, Österreich war damit von der Meeresküste völlig ab- 
gedrängt. Es mußte überdies eine Kriegskontribution zahlen und der Festland- 
sperre beitreten. 
Der Freiheitskampf der Tiroler. Eine wahre und echte Volkserhebung die 
— auch von Wien aus — sorgfältig vorbereitet war, brach in Tirol aus, wo die 
Bevölkerung über die Herrschaft der Bayern erbittert war und jetzt durch den 
Aufruf des Erzherzogs Karl zum Losschlagen bestimmt wurde. An die Spitze 
ler Erhebung trat der mannhafte und bei aller Einfachheit und Bescheidenheit 
AMOS ‚ochbedeutende Sandwirt aus dem Passeiertal Andreas Hofer. Ihm zur 
Seite standen Josef Speckbacher, ein Landwirt aus dem Unterinntal, 
und der Kapuziner Joachim Haspinger. Dreimal siegte Andreas Hofer 
über die französisch-bayrische Übermacht am Berge Isel und dreimal zog er in 
Innsbruck ein. Auch im Süden wurden die Feinde zurückgedrängt. Im Frieden 
zu Schönbrunn mußte jedoch Kaiser Franz die wackeren Tiroler, denen Amnestie 
zugesichert wurde, preisgeben und zur Niederlegung der Waffen auffordern. 
Andreas Hofer setzte trotzdem mit einem Teile seiner Landsleute den Kampf 
fort, doch wurde der Widerstand gebrochen, da Napoleon jetzt von drei Seiten, 
‘m Inn-, Etsch- und Pustertal, Truppen in das Land einmarschieren ließ. Andreas 
Andreas Hofer selbst fiel durch Verrat den Franzosen in die Hände und wurde auf Befehl 
+ 1810. Napoleons zu Mantua 1810 erschossen. Tirol wurde jetzt in drei Teile zer- 
sfückelunm Stückelt; der nördliche kam an Bayern, der südliche an das Königreich Italien, 
das Pustertal an die Illyrischen Provinzen, Obschon erfolglos, übte doch der 
Freiheitskampf der Tiroler nachhaltigen Eindruck auf die unterdrückten Völker. 
Folgen des Krieges für Österreich. Erzherzog Karl zog sich mißmutig ins 
Privatleben zurück und auch Graf Stadion nahm seine Entlassung. An seiner 
Stelle übernahm der vornehme, überaus geschmeidige und eitle Rheinländer 
Metternich Metternich, ein sehr gewandter Diplomat, früher Österreichs Vertreter am 
Tofe Napoleons, den man, freilich mit Unrecht, äls einen Freund des Franzosen- 
<aisers betrachtete, die Leitung der Geschäfte. Die Zeit belebender Reformen 
ınd patriotischer Volksbegeisterung war vorbei, die Finanzlage gestaltete sich 
hin iberaus ungünstig und 1811 erfolgte ein Staatsbankerott, indem das 
zesamte Papier- und Kupfergeld auf ein Fünftel seines Nennwertes und die Zinsen 
Jer Staatsschuldverschreibungen auf die Hälfte herabgesetzt wurden.
	        
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