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Reiter waren aus den vornehmsten und tapfersten jungen Leu-
ten genommen, welche im Kriege zu Pferd dienten, und au-
ßerdem die Leibwache des Königs ausmachten. Sie hießen
Celeres und ihr Anführer praesectus Celerum.
§. 103. Comitia euriata.
In 30 Curien abgetheilt , versammelte sich das römische
Volk, nach der Anordnung des Romulus , um unter dem Vor-
size und auf den Vorschlag des Königs :
1. Magistrate zu wählen; 2. über Krieg oder Frieden zu
berathschlagen, s. Gesetzvorschläge in Überlegung zu ziehen ;
4. Testamente und Arrogationen zu genehmigen. (§. 30.)
_ Die 30 Curien versammelten sich zu dem Ende an ei-
nem bestimmten Platze, welcher comitium hieß von coire]).
Hier stand tie Rednerbühne (suggrestus), von welcher die Red-
ner (oratores) zu dem Volke sprachen (e suggestu dicebant]),
um dasselbe über die zu verhandelnde Sache zu belehren. In
den Volksversammlungen nach Curien (comitia euriata) hatte
jede Curie ihre Stimme (sukkragium) zu geben, und es ent-
schied die Mehrheit der Stimmen (majora sufkragia). Wenn
also 16 Curien für einen Vorschlag stimmten, so kam ein Be-
schluß der Curien (lex euriata) zu Stande. Es mußten sich
daher alle Mitglieder, oder wenigstens der größte Theil jeder Cu-
rie , zu Einer Meinung (sententia) vereinigen, und diese Mei-
nutg hieß die Stimme dieser Curie (susfragium curiae). Es
durften aber in diesen Comitien bloß diejenigen Bürger vo-
tiren, d. i. ihre Stimme geben, welche in d er St a d t wohn-
ten. Diejenige Curie , welche ihre Stimme zuerst gab , wurde
prineipium genannt. .
§. 104. Andere Conitia.
In der Folge kamen außer den Volksversammlungen nach
Curien (comitia euriata) noch zwey andere Arten von Comi-
tien auf, nähmlich: die Comitia centuriata et tributa,
von welchen später die Rede seyn wird (§. 123 u. s. f.).
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