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lich. Bald darauf exkannten auch dié Britanni er ihn für ih-
ren Oberherrn, die We st-G o t h en mußten ihm Aquitanien abs
treten, und die Alemann en mit ihren Bundesgenossen, den
Baiern, brachte die S c lacht bey Z ü ttt unter seine
Oberherrschaft. Chlodwichs Gemahlinn Clo ti ld is bekannte
sich zur Christlichen Religion, und bewirkte, daß sich auch ihr
Gemahl vondem heil. Remi g i u s, Bischofe zu Rheims taufen,
und durch eben denselben die Christliche Religion in seinem Rei-
che ausbreiten ließ. Dadurch milderte Chlodowich die rohen Sit-
ten seiner Unterthanen, so wie er seine Macht durch Unterdrip-
>ung der übrigen Fr änki sch en Fürsten in Deutsch-
la nd noch mehr befestigte. Damahls theilte sich die Fränkische
Monarchie in Austrasi-e n und Neustrien (Ost- und West-
Franken.) Allein schon Chlodowichs vier Söhne theilten die Mor
narchiez und dadurch entstanden die 4 Königreiche : Au s r a-
si enoderM et, Orleans, Parisund Su 'ssons. Ch l os
tar I. vereinigte aber auf kurze Zeit wieder die ganze Monar-
chie. Seine vier Söhne theilten abermahls, und wütheten gegen
einander durch Mord und Krieg. Hieran hatten die West-Gothi-
scheBrun ehi ld, die Geirahlinn ves Auftrasischen Königs S i-
gebert, und Fredeg unde, die Gemahlinn cChilperichs,
Königs von Soissons, großen Antheil. Ch lo tar U. beherrsche
tewieder die ganze Fränkische Monarchie, sowie sein Sohn D a-
gobert I.; allein dessen e Söhne Si eg eb er t .l. und C h los
d o wich 11. machten nochmahls eine Theiluug des Reichs.
2. Noch mehr schwächen fîe das Reich durch die Vernach-
lässigung der Regierung, und geben hierdurch ihren er-
ften Staats-Ministern Gelegenheit, die Herrschaft an sich
u reißen.
Hie Fränkischen Könige hatten die Güter , die sie eroberten,
unter ihre Lehnsleute ausgctheilt. Hierdurch entstanden Herren
(Baron en), welche die Nation a l-V er sa mm lung aus-
machten; und die Bischöfe hatten ein solches Ansehen errungen,
daß fie die ersten Stimmen bey einer National-Versammlung
ablegten. Übrigens lebten die Fränfischen Könige meistens auf
ihren Landgütern , und vernachlässigten die Regierungsgeschäfte.
Dicses gab Gelegenheit, daß ihre vornehmsten Diener (M aj of
res Do mus,) welche eigentlich die Vorgesetzten ihrer Hofleute
(Oberst-Hofmeister) waren, allmählich die ganze Gewalt der Kö-
nige an fich rissen. Ein folcher Major Domus war P i p in (der
Dicke) von H er stall, welcher mit vieler Klugheit und Ta-
pferkeit durch 27 Jahre dis ganze Königreich beherrschte, nachdem
der König Diedrich, welcher ihn beleidiget hatte, in seine Häu-
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