Full text: Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Theil 1, [Schülerband])

Öesterreichs Anwachs zc. 
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der Wahk seiner Diener die Maxime, gelehrte und geschickte 
Männer *) allen übrigen vorzuziehen. 
_ Seo wie Marimilian I. durch seine Vermählung mit Ma- 
ria von Burgund die Nie derlande, und durch Vermäh- 
lW‘..„lll.le…1¡a3Me.tTteeltl.Ï 
CastilienS p ani en an das Haus Oesterreich gebracht hatte, so 
sicherte er diesem durch die Vermählung seines Cnkels, Ferdinand 
I. , auch die Königreiche B ö h men und Ungarn. 
Er veranstaltete zu dem Ende in Wien (1515) eine fey- 
?rliche Zusammenkunft mit dem Könige Wladislaw von Böhimen 
undUngarn (§.88.], bey welcher auch dessenBruder, König Sigis- 
mund von Polen, erschien. Hier verabredete Maximilian mit 
Wladislaw eine Wechselheirath, wodurch seine Enkelint, M a- 
ria (§. 93.) mit dem böhmisch - ungaritchen Kronprinzen , 
Ludwig, und sein Enkel, Ferdinand, mit der böhmisch- 
ungarischen Prinzessinn, Anna, verlobt wurde. Bey diefer 
Gelegenheit wurden zugleich die alten Erbverträge erneuert. 
(§. 66. und 71.) Die Prinzessinn A nn a wurde hierauf 
zu Wien mit Maria, der Braur ihres Bruders, erzogen; denn 
König Wladislaw , ihr Vater , starb schon im folgenden 
Jahre (1516). Er hatte , ehe er bey dem unbeerbten Tode 
des Mathias Corvinus (§. 88.])nicht nur Mähren, Schlesien, und 
die beyden Lausißen wieder an Böhmen brachte , sondern auch 
die Krone von Ungarn erhielt , in Prag durch den Pfeilschuß ei- 
es Itraquisten gewarnt (1484) , die königliche Residenz von 
dem alten König s h v f e der volkreichen Altstadt auf den 
die Kleinseite von Prag beherrschenden Berg Hradschin ver- 
legt, auf dessen einsamer Anhöhe er ein neues prächtiges kö- 
. s >’ 
*) z. B. Mathias Lang (von Augsburg), nachher Cardinal und 
Bischof zu Gurk; Johann Spießhammer (Cuspinianus) (von 
Schweinfurt) , Pirckheimer; Conrad Celtes , Peutinger , u. 
a. m. ~~ Für die Sittengeschichte jenes Zeitalters ist die Er- 
richtung des St. Christop h - Or d en s merkwürdig , in 
welchen diejenigen aufgenontmen wurden , welche sich des Ze- 
<ens und Fluchens enthielten. Jhr Ordenszeichen war das 
Bildniß des heil. Christoph an einer goldenen Kette. Si- 
gismund von Dietrichstein war der erste Ordeasmeister.
	        
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