Full text: Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Theil 1, [Schülerband])

Zeiten Kaiser Carl's V. 
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bischen Bunde abkaufte *) und. seinem Bruder , Ferdinand, 
übergab. Diesem fielen sechs Jahre darnach (1526) auch 
die Königreiche Ungarn und Böhmen als Erbe seiner Gemah- 
linn Anna zu , nachdem deren Bruder , König Ludwig, in 
der Schlacht bey Mohacs gegen den türkischen Sultan, Soli- 
m.n, geblieben war. 
Soliman hatte schon 1521 Ungarns bisherige Vormauer, 
Belgrad , erobert, und erklärte dem ungarischen Könige (1526) 
den ‘Krieg mit der Bothschaft : „er komme , Ungarn und 
Deutschland zu erobern, und dem Reiche der Christenheit auf 
immer ein Ende zu machen." Er brach hierauf mit 200,000 
Türken in Ungarn ein und eroberte Peterwardein. König 
Ludwig hatte bey dieser dringenden Gefahr die ungarische In- 
surrection zu wiederhohlten Mahlen aufgefordert , sich unter den 
königlichen Fahnen gegen den Reichsfeind zu versammeln ; al- 
lein Johann Zapolya, Graf von der Zips und Woywode von 
Siebenbürgen, hielt sich mit seinen Truxpen absichtlich von 
dem königlichen Lager entfernt, und ließ den zwanzigjährigen 
König die Schlacht. bey Mohacz mit seinem schwachen Heere 
von 40000 Mann allein schlagen. Diese königlichen Truppen 
fochten mit unglaublicher Tapferkeit und drangen kühn bis 
an die feindlichen Linien; allein hier wurden sie durch das 
heftigste Kanonenfeuer zurückgeworfen. (22,000 blieben todt 
auf dem Platze; darunter 7 Bischöfe, 28 Magnaten und 
Reichsbaronen nebst 500 Rittern.) König Ludwig suchte sich 
durch die Flucht zu retten; allein sein Streitroß blieb, beym 
Überseßen über ein kleines Wasser , im Sumpfe stecken und 
begrub den König im Stürzen (29. August. 1520]. 
*) Herzog Ulrich von Würtemberg hatte dîe freye Stadt 
Meutlin gen, wo ihm die Bürger in. einem Streithan- 
del einen Jäger erschlugen, überfallen und erobert. Der 
schwäbische Bund nahm sich der Stadt Reutlinc.n an, ver- 
trieb den Landfriedentrecher aus seinem ganzen Lande (1519) 
und verkaufte dasselbe für die Kriegskosten an den Kaiser, 
der es an seinen Bruder, Ferdinand, abtrat; dieser stellte 
es aber (1834, im Vertrage zu Cadan) dem Herzoge Ulrich 
wieder zurück, und behielt sich bloß die Lehnsherrlichkeit und 
die Anwartschaft für den Fall des Erlöschens des Mannsstau: 
mes vor.
	        
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