Full text: Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Theil 1, [Schülerband])

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X. Periode. 
ausgeschriebenen Contributior' von 6 Millionen Kaisergulden , 
womit er zur deutschen Königswahl nach Frankreich abreiste. 
Er, wurde. daselbst als Kaiser Carl VII. gewählt und gekrönt 
(24. Zäntier 1742). ] ] 
Inzwischen hatte König Friedrich II. auch die schl e si sch en 
Festungen Glogau, Brieg und Neisse erobert und ließ sich zu 
Breslau huldigen. Ernahm ferner die Grafschaft Glatz in 
Besitz, überzoeg Mähren, eroberte die Festungen Glatz und 
Olmütz, und schickte Streifcorps nach O e sterr e i ch (1742]. 
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So groß auch diese Gefahren waren, so beugten sie docl) 
die Standhaftigkeit Mariä Theresien's nicht , welche den 
Krieg' siegreich gegen Baiern führte und die Preussen und 
Sachsen zum Frieden nöthigte , worauf sie zu Prag ihre 
Krönuttg hielt. 
_ M. Theresta hatte sich gleich nach ihrem Regierungsan- 
tritte zu Preßburg krönen lassen (25. Jänner 1741J), und 
war noch bey dem Landtage daselbst anwesend, als Schlesien , 
Oesterreich und Böhmen von den Feinden überzogen wurden. 
Es war nutt an den Un g arn, denen sie den alten Juder Cu- 
riä , Grafen Johann Palffy von Erdöd, zum Reichspalatin 
gegeben hatte, ihren angestammten Patriotismus zu entwi- 
eln. Im Trauergewande der ungarischen Nationaltracht, mit 
dem Königsschwerte umgürtet, und mit der Krone des heil. 
Stephans geschmuückt, erschien die Königinn in der Mitte der 
Reichsverssammlung, schritt in hoher Majestät und Schönheit 
glänzend durch sie, und sprach in lateinischer Sprache, Cin 
welcher die Ungarn ihre Reichsgeschifte verhandeln) , vom 
Throne mit erg re i f e n d e r Beredsamkeit über die traurige Lage 
der Erbstaaten, über ihr Unglück, die Verschwörung ihrer Fein- 
de, und die Rettung, welche sie vorzüglich von dem treuen 
und heldenmäßigen Volke der Ungarn erwarte. Tief ergriffen 
von den vertrauensvollen Worten der hochherzigen Königinun, 
drängte die Versammlung sich um den Thron, und schwur, die 
Hand an dem halbgezogenen Schwerte, einstimmig das Ge- 
lübde; Wir wollen für unsere Königinn sterben 
CMorizuuur pro rege nostro). Maria Theresia schlug hier- 
guf ihren Gemahl, Franz Steph an,, zum Mit- Re- 
getiten vor, und zeigte, bey dessen feyerlicher Einweihung 
utid Eideskeistung, ihren jungen Kronprinzen, Jose»h , so vie- 
ler Könige Enkel, auf ihren Armen den versammelten Stin- 
den, welche mit entsammtem Edelmuthe den Schwur erntit-
	        
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