Full text: Geschichte Deutschlands und Frankreichs (Theil 2, [Schülerband])

102 VIII. Periode, Vom westphälischen Frieden 1648 
s e n war vier Jahre vorher , nach dem Tode des tapfern Johann 
Sobiesky , zum p o hl nischen Kön ige gewählt worden. 
Als der mit den Tür ke n geschlossene und mehrmahls ver- 
längerte Waffenstillstand zu Ende ging (1662) , erneuerten die- 
se den Krieg, und drangen bis an die üsterreichische Gränzo 
vor. Der Kaiser erhielt eine ansehnliche Reichshülfe , durch 
deren Mitwirkung General M on te cucul i an der steyerischen 
Gränze die Türken von dem Übergange über die Raab abhielt, 
und sie bey St. Gotthard aufs Haupt schlug , worauf ein neuer 
20jähriger Waffenstillstand geschlossen wurde (1664]. 
Der Kaiser war nun im Stande , die Vergrößerungsab- 
sichten des Königs Ludwig XIV. von Frankreich zu verei- 
teln. Dieser König hatte, nach dem westphälischen Frieden, 
den Krieg mit Spanien fortgesetßt, und wollte die sp ani ch ew 
Niederlande an sich reißen. Er wurde aber durch die Hollän- 
der, welche mit Etgland und Schweden vereiniget als Spaniens 
Bundesgenossen auftraten, zum Frieden von Aa ch e n genöthi- 
get (1668). 
Seine Rachsucht hatte jedoch bald einen neuen Krieg zur 
Folge. Er vertrieb den Herzog Carl IV. von Lothringen, 
weil er den Holländern Truppen angebothen hatte, aus eis. 
nem Lande (1670), und bedrohte Holland, welches. er, im 
Bunde mit König Carl Il. von England (1672) und mit ei- 
nigen deutschen Reichsfürsten *), bis auf Amsterdam in Besit 
nahm. Der Kaiser nahm sich jedoch der Holländer an, und er- 
klärte mit Beystimmung der deutschen Reichsfürsten den Krieg 
gegen Frankreich. Der kaiserl. General Montecuculi traf bey 
Ochsfurth am Main mit dem französischen Marschall Türenne 
zusammen , und nöthigte ihn zum Rückzuge über den Rhein, 
wo dieser zu Sasbach , bey einer Recognoscirung, durch eine 
Kanonenkugel getödtet wurde (1675). Bald darauf wurde der 
französische Marschall Crequy bey der Sradt Trier geschlagen - 
und mußte, in derselben eingeschlossen, sich zum Gefangenen ergeben, 
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*) Dem Churfürsten von Cöln und dem Bischofe von Muunlicx.
	        
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