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Zeit der Kreuzzüge kamen die Armenier in Verbindung mit der
r ö misch en Kirche, und auf der Synode zu Sis *) wurde
die Vereinigung förmlich zu Stande gebracht (1307). Doch
behielten sie die armenische Landessvrache beym Gottesdienste
und mehrere Patriarchen bey, wovon der vornehmste (Katholi-
eus) seinen Sit; zu Sis hatte.
Ein selbstständiges Reich scheint Armenien nur bis um die
Mitte des fün f te n Jahrhunderts gewesen zu seyn. Seit die-
ser Zeit war es mit dem griechisch en Kaiserreiche vereinigt.
Einzelne Armenier zeichneten sich in Staats- und Kriegsdiensien
aus , und schwangen sich zu den höchsten Würden empor. Die
Statthalter machten sich jedoch bald wieder unabhängig, und zur
Zeit der Kreuzzüge hatte Armenien bereits wieder eigene Fürsten
(die Bagratiden, bis zum Jahre 1085, worauf die R u-
be ni d en folgten), unter welchen Leo Il. ums Jahr 1183 den
königlichen Titel annahm. Leo VI. aber mußte im 14-.
Jahrhunderte das Reich an die Türken überlassen (1371) ,
die es bis heute inne haben.
§.. Z:
Die Partho - Perser (226 bis 651 nach Chr. G.)
Unter den letzten parthischen Königen erhob sich Ariaxerxes
(Ardeschir), Sohn eines der Fürsten, die in Persien (Farsie
stan) immer doch den Nahmen eines persischen Königreiches er-
hielten, durch Muth und Tapferkeit zu großem Ansehen, stürzte
zuletzt die sc wache Regierung Akdawans IV., des letiten par-
thischen Königs aus dem Hause der Aschganier (§. 1.), und erhob
die Perser zur herrschenden Nation. Er machte auf alle Pro-
vinzen des alten, von Cyrus gestifteten, versischen Reicl es An-
spruch , wodurch er und seine Nachkommen, von Sassat;, fei-
nem Großvater, Sa ss ani d en oder Sassanier genannt,
in fortwährende Kriege mit dem römischen Reicl;e verwickelt
wurden. Der eigentliche Gegenstand des Kamvfes war der
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*) Sis mar die damahlige Hauptstadt Armenien