Full text: Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Theil 1, [Schülerband])

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X1. Periode. 
obert. Dieß bewog die Pforte, um Frieden zu bitten. Der 
§t:re wrde zu Passssar o witz auf 24 Jahre geschlossen 
Carl VI. bekam in diesem Friedensschlusse die Walachey 
bis an den Aluta - Fluß , das Temeswarer Banat , die Fe- 
stung Belgrad , Servien bis an den Timok , und Bosnien bis 
an die Save. Außerdem erlangte der Kaiser die freye Schiff- 
fahrt auf der Donau und freyen Handel in der Türkey 
für seine Unterthanen. Für die Venetianer blieb zwar Morea 
verloren; aber sie erhielten eine Vergrößecung in Dalmatien 
und Albanien, von . welchem letzteren Lande ihnen der District 
von Castel Novo bis Antivari abgetreten würde, worauf Venes 
dig das rasciche und albanische Schild in sein Wappen aufnahm. 
§8. 147. 
Der spanische Hof hatte diesen Krieg des Kaisers als eine 
günstige Gelegenheit angesehen, um wieder einige italienische 
Nebenländer an Spanien zu bringen. 
Eine Flotte , welche utter dem Vorwande ,, den Venetia- 
Hern wider die Türken beyzustehen, in See gegangen war, 
landete unvermuthet in h muss (1717) , wo die spani- 
schen Truppen die Hauptstadt gliari nebst den übrigen Plät- 
zen ohne viele Mühe besetzten. Hierauf segelten sie nach S is 
c il ien, und nahmen auch diese ‘Insel in Besitz. Allein die 
Mächte, welche den spanischen Successsions - Krieg geführt hat- 
ten (England, Holland und Frantélch) , vereinigten sich zu 
einer Quadrupel - Allianz mit Carl VI. , \um Spanien zur Ruhe 
zu zwingen. 
Von allen Seiten bedroht, gab Spanien nach. Es mußte 
Sicilien und Sardinien wieder räumen, und bekam dafür die 
Anwartschaft auf To s ca na nebst P arma und Piacenza, 
wo die Fürsten von Medicis und Farnese kinderlos herrschten. 
Si cilien wurde auf's Neue mit Neapel vereiniget , und 
an den Kaiser abgetreten. Herzog Victor von Savoyén bekam 
dagegen die Insel Sardinien, welche seit dieser Zeit mit 
dem königlichen Titel bey seinem Hause blieb.
	        
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