Full text: Für die 1. Humanitäts-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 4, [Schülerband])

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Dritter Abschnitt. 
aus (1822, im May). Der versammelte Congreß gab diesem 
Geschreye nach, und übertrug dem Günstlinge der Armee die 
erbliche Kais er wür d e ; schränkte ihn aber so ein,, daß die 
ganze Regierung in Stockung gerieth. Iturbide entschloß sich 
endlich zu dem Schritte, den Congreß zu entlassen, um ei- 
nen neuen zusammen zu rufen. Allein da dieß zu neuen Un- 
ruhen Veranlassung gab, und ein Bürgerkrieg auszubrechen 
drohte ; so beschloß Iturbide, auf den Thron zu verzichten. 
Damit das Land nicht ohne irgend eine Regierung bliebe, 
hielt er es für rathsam , lieber den vorigen von ihm entlasse- 
nen Congreß wieder einzusegen, als die Zusammenkunft des 
neuen abzuwarten. In die Hände diesex Versammlung legte 
er seinen Titel nieder, und gelobte das Land zu verlassen, 
daß seine Gegenwart nicht Grund zu neuen Unruhen geben 
möchte. Er schiffte sich im May 1823 nach Italien ein, mit 
einer lebenslänglichen Pension von 25,000 Dollars, und ei- 
ner Anwartschaft von 8000 Dollars für seine Familie. Nach 
seiner Abreise ernannte der Congreß eine Regierungs- Behörde, 
bestehend aus den Generälen Vittoria, Bravo und Negret- 
ta *), und beschäftigte sich mit dem Entwurfe einer neuen 
Landeseinrichtung, welche (1824) zu Stande kam. HBey 
diesen innern Unruhen trennten sich die Provinzen Guat i- 
malo, Nicaragua, Costa Rica, H onduras und 
S t. Salvad or von dem mexicanischen Vereine, und bildeten 
eine eigene Verbindung unter dem Titel der vereinigten Länder 
von Mittel-Amerika mit der Hauptstadt Neu-Guatimala (1823). 
Inzwischen verließ Iturbide sein Exil in Florenz , und begab 
sich über England nach Mexico. Er wurde aber bey sseinev 
*) Die beyden ersteren hatten bey der Armee der Creolen gedient ; 
letzterer bey der königl. Armee. Bravo wurde als Präsident 
mit dictatorischer Gewalt bekleidet.
	        
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