und Reue und am zehnten Tage desselben Monats empfängt Jsrael
alljährlich das herrlichste Unterpfand der göttlichen Gnade, den Ver-
söhnungstag !). An diesem einzigen Tage ist es geboten, den Körper
zu kasteien; denn an diesem Tage gewährt Gott Sühne für Jsrael,
daß es von allen seinen Sünden rein werde. Es wurde ein besonderes
feierliches Sühnopfer dargebracht und der Hohepriester betrat an diesem
einzigen Tage des Jahres allein das Allerheiligste, um für das Volk
zu beten.
e) Sabbath- und Jobeljahr. Nach Verlauf von je sieben Jahren trat ein
Festjahr ein, in welchem Feld und Flur brach liegen blieb und jede
Schuldforderung erlosch ?). Nach sieben mal sieben Jahren feierte Israel
stets im fünfzigssten Jahre ein Jobeljahr. Da ging jeder hebräische
Sklave frei aus und jedes verkaufte Gut fiel an den ersten Besitzer
zurück ?).
f) Bundes- und Denkzeichen. Viel einfacher sind die gottesdienstlichen
Verrichtungen, welche von jedem Mitglied der Gemeinschaft Israels
immer und überall auszuüben sind. Der Herr gebot seinem Volke, sich
an seinem Körper), an seinen Kleidern?) und an seinen Wohnungen)
Zeichen zu machen, welche es beständig an seinen Bund mit ihm erinnern.
Wie Engel Gottes sollen diese Zeichen bei ihm weilen und es jeden
Augenblick vor Sünde und Erniedrigung bewahren. Denn der erhabenste
Gottesdienst ist der stete Wandel in den Wegen Gottes.
3, Der Wandel in den Wegen Gottes. Dem Ewigen, seinem Gotte,
nachzuwandeln?), ist des Menschen höchste Pflicht. Dem Erdensohn ist
die Fähigkeit verliehen, in den Werken und im Walten seines Schöpfers
die göttlichen Eigenschaften deutlich zu erkennen. Jedes Wesen in der
Welt weist auf den allmächtigen und allweisen Urheber seines
Daseins hin und flößt dem Menschen Ehrfurcht ein vor seinem Gotte.
Das kleinste, kurzlebigste Gebilde, welches, kaum entstanden, schon ver-
geht, verkündet ebenso wie die unendlichen ewigen Gesete, nach welchen
das AU in seinem Gleise bleibt, laut und vernehmlich des Allvaters
Milde, Treue und Gerechtigkeit. Der Mensch, im Ebenbilde
Goltes geschaffen, muß seines Bildners Tun und Walten sich zum Vor-
bild nehmen.
a) Nächstenliebe. Nicht nur den Volksgenossen und den Glaubens-
bruder beschirmt der Herr mit seiner Liebe. Alle Geschöpfe seiner Hand
erfreuen sich seiner Huld und er versorgt sie väterlich. Vor ihm sind
alle Menschen gleich und keinen vergißt seine Barmherzigkeit. Seine
1.13. M. 16, 29/ f. 23, 27: f. 4. M. 29, 7. > 2) 2. M. 23, 10 ff. 8. M.
26,3 ff. 5.. M. 15,11 f ++ 5) 3. M. - 25, /8 f. ++ Y 1! M. 17, 11 f. 3..M.
12, 3.. 5. M. 6, 8. 11, 18. — 5) 4. M. 15, 38 f. 5. M. 22, 12. ~ ©) 5. M.
6, 9. 11, 20. + ?) 5. M. 13,5.