Full text: Von der Zerstörung des ersten bis zur Zerstörung des zweiten Tempels (586 v. - 70 n. Beg. d. christl. Zeitr.) (Teil 1, [Schülerband])

und Reue und am zehnten Tage desselben Monats empfängt Jsrael 
alljährlich das herrlichste Unterpfand der göttlichen Gnade, den Ver- 
söhnungstag !). An diesem einzigen Tage ist es geboten, den Körper 
zu kasteien; denn an diesem Tage gewährt Gott Sühne für Jsrael, 
daß es von allen seinen Sünden rein werde. Es wurde ein besonderes 
feierliches Sühnopfer dargebracht und der Hohepriester betrat an diesem 
einzigen Tage des Jahres allein das Allerheiligste, um für das Volk 
zu beten. 
e) Sabbath- und Jobeljahr. Nach Verlauf von je sieben Jahren trat ein 
Festjahr ein, in welchem Feld und Flur brach liegen blieb und jede 
Schuldforderung erlosch ?). Nach sieben mal sieben Jahren feierte Israel 
stets im fünfzigssten Jahre ein Jobeljahr. Da ging jeder hebräische 
Sklave frei aus und jedes verkaufte Gut fiel an den ersten Besitzer 
zurück ?). 
f) Bundes- und Denkzeichen. Viel einfacher sind die gottesdienstlichen 
Verrichtungen, welche von jedem Mitglied der Gemeinschaft Israels 
immer und überall auszuüben sind. Der Herr gebot seinem Volke, sich 
an seinem Körper), an seinen Kleidern?) und an seinen Wohnungen) 
Zeichen zu machen, welche es beständig an seinen Bund mit ihm erinnern. 
Wie Engel Gottes sollen diese Zeichen bei ihm weilen und es jeden 
Augenblick vor Sünde und Erniedrigung bewahren. Denn der erhabenste 
Gottesdienst ist der stete Wandel in den Wegen Gottes. 
3, Der Wandel in den Wegen Gottes. Dem Ewigen, seinem Gotte, 
nachzuwandeln?), ist des Menschen höchste Pflicht. Dem Erdensohn ist 
die Fähigkeit verliehen, in den Werken und im Walten seines Schöpfers 
die göttlichen Eigenschaften deutlich zu erkennen. Jedes Wesen in der 
Welt weist auf den allmächtigen und allweisen Urheber seines 
Daseins hin und flößt dem Menschen Ehrfurcht ein vor seinem Gotte. 
Das kleinste, kurzlebigste Gebilde, welches, kaum entstanden, schon ver- 
geht, verkündet ebenso wie die unendlichen ewigen Gesete, nach welchen 
das AU in seinem Gleise bleibt, laut und vernehmlich des Allvaters 
Milde, Treue und Gerechtigkeit. Der Mensch, im Ebenbilde 
Goltes geschaffen, muß seines Bildners Tun und Walten sich zum Vor- 
bild nehmen. 
a) Nächstenliebe. Nicht nur den Volksgenossen und den Glaubens- 
bruder beschirmt der Herr mit seiner Liebe. Alle Geschöpfe seiner Hand 
erfreuen sich seiner Huld und er versorgt sie väterlich. Vor ihm sind 
alle Menschen gleich und keinen vergißt seine Barmherzigkeit. Seine 
1.13. M. 16, 29/ f. 23, 27: f. 4. M. 29, 7. > 2) 2. M. 23, 10 ff. 8. M. 
26,3 ff. 5.. M. 15,11 f ++ 5) 3. M. - 25, /8 f. ++ Y 1! M. 17, 11 f. 3..M. 
12, 3.. 5. M. 6, 8. 11, 18. — 5) 4. M. 15, 38 f. 5. M. 22, 12. ~ ©) 5. M. 
6, 9. 11, 20. + ?) 5. M. 13,5.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.