Object: [Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

156 — 1 
5. Nur einer, der trippelt und stolpert zuletzt 
Und tappet und grapst an den Grüften; 
Doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt; 
Er wittert das Tuch in den Lüften. 
Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück, 
Geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück, 
Sie blinkt von metallenen Kreuzen. 
6. Das hemd muß er haben, da rastet er nicht, 
Da gilt auch kein langes Besinnen, 
Den gotischen Zierat ergreift nun der Wicht 
Und klettert von Zinne zu Zinnen. 
Nun ist's um den armen, den Türmer, getan! 
Es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan, 
Langbeinigen Spinnen vergleichbar. 
7. Der Türmer erbleichet, der Türmer erbebt, 
Gern gäb' er ihn wieder, den Laken. 
Da häkelt — jetzt hat er am längsten gelebt — 
Den Zipfel ein eiserner Zacken. 
Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins, 
Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins, 
Und unten zerschellt das Gerippe. 
3. Von Tieren. 
Die grausame Behandlung der Tiere ist der Pflicht 
des Menschen gegen sich selbst entgegengesetzt. 
Immanuel Kant. 
128. Der Tod des Argos. 
Homer. 
Er wedelte mit dem Schwanze und senkte die Ohren herunter, 
Aber er war zu schwach, sich seinem herren zu nähern. 
Und Odysseus sah es und trocknete heimlich die Träne. 
Aber Argos umhüllte der schwarze Schatten des Todes, 
Da er im zwanzigsten Jahr Odysseus wiedergesehen. 
129. Die kleine Passion. 
G. Reller. 
Der sonnige Duft, Septemberluft, 
Siewehten ein Mücklein mir aufs Buch, 
Das suchte sich die Ruhegruft 
Und fern vom Wald sein Leichentuch. 
Vier Flügelein von Seiden fein 
Trug's auf dem Rücken zart, 
Drin man im Regenbogenschein 
Spielendes Licht gewahrt!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.