Full text: Zeugnisse zum deutschen Aufstieg

Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft 
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zu begreifen. Die Ursprünge und Quellen aber lassen sich 
vielleicht eher erforschen, und, da man anders endlich einmal 
erwachen, der Sache mehr als obenhin nachdenken und einen 
rechten Eifer zur Vollstreckung guter Konzeptel) bringen will, 
auch verhoffentlich mit Gottes Hilfe gründlich stopfen. 
Dieses sind nicht etwa die übel eingerichtetesn) Kom- 
merzien 3) und Manufakturen, das grundverderbte Münzwesen, 
die Ungewißheit der Rechte und Saumseligkeit der Prozesse, die 
nichtswürdige Erziehung und (das) unzeitige Reisen unserer 
Jugend, der überhandgenommene Indifferentismus cum in 
fidei, tum in moralibus et politicis rebus 4) und der folglich 
einreißende Atheismus 5); die gleichsam mit einer fremden Pest 
angesteckte(n) Sitten, der Religionen verbitterte Zwistigkeiten: 
welche Stücke zusammengenommen uns zwar langsam schwächen, 
und, wenn wir nicht uns beizeiten dagegen setzen, endlich un- 
fehlbar ruinieren, nicht aber verhoffentlich so bald auf einmal 
über den Haufen werfen können. 
Was unsere Republik aber auf einmal stürzen kann, ist 
ein inn- oder äußerlicher Hauptkrieg, dagegen wir ganz blind, 
schläferig, bloß, offen, zerteilt, unbewahrt und notwendig ent- 
weder des Feindes, oder, weil wir bei jetziger Anstalt solchem 
selbst nicht gewachsen, des Beschützers Raub seien. 
Wollen derowegen etliche Maximen7) und Grundregeln 
setzen, aus welchen sich der Schluß selbst finden wird. Nämlich 
erstens, hätte eine*5) neue Allianz^) teutscher Stände 
sich in nichts weiter, als was das Reich angehe, zu 
mischen. 
1) Gedanken. 
2) die Hauptgefährlichkeiten. 
3) Handel. 
4) Gleichgültigkeit sowohl in Sachen des Glaubens wie im sittlichen 
und staatlichen Leben. 
5) Gottlosigkeit. 
6) = unsern Staat. 
7) Grundsätze. 
8) Leibniz: solche. 
9) Bündnis, Bund.
	        
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