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molken werden. Die Hunde und Hirten treiben die Herde herbei. 
Beim Melken wird jedem Tiere eine Schlinge übergeworfen, damit es 
stille steht, und diesen Zügelriemen gebrauchen die Lappen mit be¬ 
wundernswerter Geschicklichkeit. — Das Renntier giebt wenig Milch, aber 
sie ist fetter als jede andere und außerordentlich nahrhaft. Jedes 
Mitglied der Familie bekommt seine Portion, ein anderer Teil wird 
zu der täglichen Suppe verwendet, welche, mit Mehl oder auch mit 
Renntierblut und Fleisch gemischt, eine wohlschmeckende, stärkende Speise 
gewährt. Der Rest der Milch wird zu Käse verarbeitet. Im Winter 
läßt man die Milch wohl auch gefrieren, so daß man sie in Tafeln 
schneiden kann. Sie verliert dabei durchaus nichts von ihrer süßen 
Frische und ist namentlich auf Reisen ein sehr dienliches Nahrungs¬ 
mittel. Fleisch und Milch des Renntiers ist überhaupt die wichtigste 
Nahrung des Lappen, und nur durch die Kräftigkeit derselben wird es 
ihm möglich, die Furchtbarkeit des Winters zu überdauern. 
Mügge. 
160. Die Scliwammflscherei. 
Der Schwamm, der dir als Bade- oder Tafelschwamm 
wohlbekannt ist, hat seine Heimat ans dem Meeresboden. 
Fast in allen Meeren trifft man Schwämme; aber ihre 
Güte ist nach den verschiedenen Meeren verschieden. Die 
zartesten und weichsten sind die syrischen, nach ihnen kommen 
die aus dem griechischen Inselmeere und von der Nordküste 
Afrikas. 
Die Schwammfischerei erfordert sehr viel Kühnheit, Aus¬ 
dauer und Körperkraft. Sie beginnt im Juni und endet im 
August und September. Um diese Zeit sieht man eine grosse 
Anzahl von kleinen Schiffen mit griechischen Fischern sich nach 
Beirat, Tripolis oder nach anderen Küstenplätzen des Mittel¬ 
ländischen Meeres begehen. Je fünf bis sechs Fischer arbeiten 
immer gemeinsam. Sie fahren frühmorgens ziemlich weit auf 
das Meer hinaus. Dies muss vollständig klar sein, so dass man 
im stände ist, bis auf den Grund hinabzusehen. Sobald ein 
Felsenriff entdeckt ist, an welchem man Schwämme vermuten 
kann, wird das Segel eingezogen und der Anker herabgelassen. 
Der Taucher lässt sich sodann mit Hilfe eines grossen Steines, 
der an ein Seil gebunden ist, ins Meer hinab, reifst den Schwamm 
los und steckt ihn in ein Netz, welches vor seiner Brust an¬ 
gebracht ist. Der Gehilfe, der mit ausgestrecktem Arme die
	        
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