Full text: Fragen aus der allgemeinen Geschichte

EI. Mittelalter 
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straft werden. Überdies liefen zahlreiche Beschwerden 
norddeutscher Fürsten über ihn: ein. Da er trotz wiederholter 
Vorladung vor dem Kaiser nicht erschien, wurde er geächtet 
und äll seiner Besitzungen beraubt (1180). Um die Macht 
derbeiden letzten Stammesherzogtümer Sach- 
sen und Bayern für immer zu brechen, wurden sie 
zerteilt. Westfalen erhielt der Erzbischof von Köln, viele Gebiete 
darunter die Stadt Lübeck wurden reichsunmittelbar, der Rest 
Vachsens kam als Herzogtum Sachsen an Bernhard von Anhalt, 
den Sohn Albrechts des Bären. Bayern kam an die Wittelsbacher, 
es wurde aber Steiermark als selbständiges Herzogtum davon los- 
getrennt. Nur die Allodialgüter Braunschw eig und Lüne- 
burg rettete der Welfe, der für drei Jahre in die Verbannung 
nach England gehen mußte. 
Dritter Kampf (1190—1194) : Dadurch daß Barbarossa die 
Heirat seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des 
normännischen Königreichs beider Sizilien, zu- 
stande brachte, legte er den Grund zur staufischen Großmacht. 
Diese zu brechen, nahmen die Welfen nochmals den Kampf auf. 
Richard Löwenherz, Heinrichs des Löwen Schwager, 
landete gelegentlich des Dritten Kreuzzuges auf Sizilien und 
bestärkte die Normannen in ihrem Widerstande gegen die stau- 
fische Herrschaft. Aber Heinrich VI (1190—1197) bemäch- 
tigte sich in zwei Feldzügen Unteritaliens und Siziliens (1194). 
Im selben Jahre geriet der englische König, der sich an einer 
Verschwörung Heinrichs des Löwen und anderer deutscher 
Fürsten zum Sturze der Staufen beteiligt hatte, in die Gefangen- 
schaft des Kaisers (Leopold V.), der ihn erst gegen Anerkennung 
der deutschen Oberhoheit und ein hohes Lösegeld frei ließ. Hein- 
rich der Löwe wurde begnadigt; er starb schon ein Jahr darauf 
(1195) 
Vierter Kampf (1198—1214) : Heinrichs VI. Tod entfachte 
wieder den Kampf zwischen den feindlichen Geschlechtern, der 
Deutschland derart schwächte, daß Papst Innocenz III sich das 
Amt eines Schiedsrichters beilegen konnte und schließlich fremde 
Mächte den Streit entschieden. Da des Kaisers Sohn Friedrich 
erst drei Jahre alt war, erhob die welfische Partei Otto IV., 
Heinrichs des Löwen Sohn, zum König, während sich die stau- 
fische Partei um des verstorbenen Kaisers Bruder Philipp
	        
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