Full text: Geschichte der Israeliten von den urältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

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Empörer tödteten und dessen Kopf über die Mauer warfen. Joab hob 
die Belagerung auf und ließ zum Rückzuge blasen. 
126. Die Gibeoniten. 
Saul hatte die Gibeoniten trotz des ihnen von Josua geleisteten 
Schwures, als Feinde bekämpft und viele von ihnen getödtet. Eine 
dreijährige Hungersnoth, die im Lande herrschte, war die göttliche Strafe 
für diesen Cidesbruch. David ließ die Gibeoniten fragen, was sie als 
Sühne verlangten und sie stellten die Forderung, daß sieben Männer 
aus dem Hause Saul's aufgehenkt werden. David lieferte ihnen zwei 
Söhne Sauͤl's, die ihm dessen Kebsfrau Rizpa gebar und fünf Söhne 
Michal's, die sie dem Manne gebar, den ihr Saul gab, als David vor 
ihm die Flucht ergriff, aus. Diese sieben Personen wurden von den Gi— 
beoniten aufgehenkt. Rizpa bewachte die Leichname, damit sie nicht von 
den Thieren gefressen werden. Als David von diesem schönen Zuge 
hörte, ließ er die Gebeine der Gehenkten neben die Gebeine Saul's und 
Jonathan's begraben. Die Hungersnoth hörte im Lande auf. 
127. Die Psalmen. 
David als Harfenspieler und als Kriegsheld berühmt, verdient nicht 
minder als Dichter unsere Bewunderung. Die unsterblichen Gesänge, 
die er uns im Buche der Psalmen zurückgelassen, erheben noch jetzt das 
Gemüth in allen Verhältnissen und Lagen des Lebens, und bilden cinen 
Hauptbestandtheil unserer Liturgie. Ais Hauptverfasser der Psalmen ist 
David zu betrachten, von ihm sind die wichtigsten, wenn auch nicht die 
meisten Gedichte. Manche gleichzeitige und spätere Dichter lieferten 
Beiträge zu dieser Sammlung. Ein erhabenes Gebet in diesem Buche 
wird Moses zugeschrieben. Die Psalmen, welche von David herrühren, 
betreffen meistens seine persönlichen Verhältnisse und haben als Haupt— 
lendenz das Vertrauen und die Bitte zu Gott, ihn von seinen zahlreichen 
Feinden, deren Bosheit er in lebhaften Farben schildert, zu befreien. 
Außerdem sind das Lob Gottes, die Verherrlichung der Gotteslehre, die 
Größe und Schönheit der Natur, Inhalt seiner Poesien. In seinen 
Gedichten waltet das rein Menschliche vor, das nationale Element wird 
seltener und auch nur im Allgemeinen berührt, dieses tritt mehr in den 
Dichtungen der späteren Psfalmisten hervor, in denen oft die wunderbare 
Geschichte Israel's berührt wird und die Leiden der Nation in weh— 
müthigen Tönen erklingen. Das Buch der Psalmen enthält 150 nicht 
zusammenhängende Dichtungen. 
128. David's Heldenschaar. 
Der tapfere König war auch von einer Heldenschaar umgeben, welche 
cuhmvolle Thaten ausführte und sich durch Muth und Treue gegen 
ihren Herrn auszeichnete. Der Feldherr Joab und sein Bruder Abischai
	        
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