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und eérklärte sieh bereit, dieselben gegen jedermann zu vöer-
teidigen. Dies war der Beginn der Kirchenspaltung oder der
Reformation in Deutsechland.
Reichstag Anfangs legte man diesem Ereignisse wenig Bédeutung bei;
u Worns. Is aber Luthor auch mehreére Glaubenssatzo dor Katholischen KRirche
angriff und immer mehr Anhänger fand, lud ibhn Raiser Larl V.
vor den Reichstas zu Worms (1521) und forderte ihn dort zum
Widerruf seiner Lehre auf. Allein Luther behbarrte auch bier bei
zeinen Bebauptungen und erklärte, nur 2zu widerrufen, wenn man
ihn mit Stellen aus der Heiligen Sebrift überweiso. Der Reichstag
verwarf jedoch seine Lehre und der Raiser sprach über Luther
wegen seiner Widerspenstigkeit die Reichsacht aus, d. h. er gab
jodermann das Recht, ihn ungestraft zu töten.
Um Luther vor diesem Urteile, dam Wormser Edikte, zu
schutzen, ließ ihn sein mächtigster Anhänger und Beschützer, der
Kurfürst von Sachsen, gefangen nehmen und heimlieh auf die
Wartburg im Thüringerwalde bringen, wo er fast ein Jabr lang als
„Junker Georg“ lebte und die Zeit seiner Verborgenheit zu einer Uber-
setzung der Bibel in die deutsche Sprache benutzte. Dieser Auf-
gabe unterzog siech Luther, weil er die Bibel als die einzige Quelle
des Glaubens bezeichnete. Die Bibel wurde nun gedruckt und er—
langte oine große Verbreitung unter dem deutschen Volke. Luthers
Bibelubersetzung ist zwar nicht die erste deutsche, doch gelangte
sis dadureb zu großer Bedeutung, daß durch sie die neuboch-
deutsehe Sprache die allgemeine Sechriftsprache wurdoe.
Die Obwohbl die Lehre Luthers dureh den Reichstat zu Worms
Protestanten. * *
verworfen worden war, so fand sie doch immer mehr Anhänger.
Als die Katholiken auf dem Reichstage zu Speyer (1529) die Be-
obachtung des Mormser Ediktes bezüglich der lutherischen Schriften
und auch die Unterdrückung jeder kirehlichen Neuerung beschlossen,
protessstierten die Anhäünger Luthers dagegen und bekamen davon
den Namen Protestanten.
Im Jahre 1530 legton die Protestanten auf dem Reichstage
zu Augsburg ihr Glaubensbekenntnis vor, das von nun an die
MAugsburger Konfession hieß, und baton den RKaiser, er möge
dasselbe für zulässig erklären. Als aber ihre Bitto nicht erkfüullt
wurde, widersetaten sie sich und so brach ein Krieg aus, der nach
der Stadt Sebmalkalden in Thuringen, wo sich die Protestanten
zu einem Bunde gegen den Kaiser geeint hatten, der sSchmalkaldische
Krieg heißt.
Wohl siegte der Kaiser in demselben, allein er wäre bald
danach fast in die Gefangenschaft des Herzogs Moritz von Sachsen
geraten, dem er zu sebr vertraut hatte. Infolge dieser traurigen Er-
Die Bibel⸗
ibersetzung.