Full text: Österreichisches Geschichtsbuch für Bürgerschulen

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in den Turkenkriegen gilt. Dieser errang den ersten Sieg über die 
Türken in der Schlacht bei St. Gotthard an der Raab im Jahre 1664 
Fig. 85), dem ein Waffenstillstand folgte, der bis zur zweiten Be— 
lagerung Wiens durch die Tüurken im Jahre 1683 dauerte. 
b) Die zweite Belagerung Wiens durch die Türken. 
1688. 
(Geschichtsbild.) 
1. Veranlassung. Seit ein Teil Ungarns in den Besitz der Türken 
Fenrzuge übergegangen war (1526), wurden die angrenzenden österreichischen 
Länder fast alljährlich von türkischen Völkerscharen bedroht. Den 
Bürgern und Bauern wurde nicht nur ihr Hab und Gut geraubt, 
sondern es wurden viele von ihnen auch in die Sklaverei nach der 
Türkei fortgeschleppt. 
rig. 85. Der Kriogsrat bei St. Gotthard am 1. August 1664. 
(Karl von Blaas.) 
Ungarische 
Aufstände. 
Zu dieser fortwährenden Bedrängnis unseres Vaterlandes durch 
die Türken kamen auch häufige Aufstände in jenem Teile Ungarns, 
der seit Kaiser Ferdinand J. zu sterreich gehörte. Auch unter Kaiser 
Leopold J. brach wieder ein solcher Aufstand aus. 
Als nämlich nach der Schlacht bei St. Gotthard an der 
Raab die kaiserlichen Truppen in Ungarn verblieben und die öster— 
reichische Regierung den Protestantismus in Ungarn bekämpfte, entstand 
dort eine große Unzufriedenheit, die zu einer Adelsverschwörung 
Führte. Dieselbe wurde aber entdeckt und durch ein furchtbares Straf⸗ 
gericht gesühnt. Nahezu alle Führer, unter welchen sich die Häupter 
der hervorragendsten Adelsgeschlechter Ungarns befanden, mußten das 
Schafott besteigen. Die Folge dieser übergroßen Strenge war aber
	        
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