Full text: Vom Beginn des Mittelalters bis zum Ausbruch des 30jähr. Krieges (Teil 2, [Schülerband])

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Erster Zeitraum, 
der Opfer, unter denen auch Coligny war, wird auf mindestens 
10.000 angegeben. Sofort brach der Religionskrieg in der heftigsten 
Weise wieder aus. 
ec) Der Krieg der drei Heinriche,. Dem kinderlosen Karl IX. 
folgte sein verächtlicher Bruder Heinrich III. (1574—1589), der 
durch sein Schwanken zwischen den Parteien die Sache noch schlim- 
mer machte. Als nämlich der König den Hugenotten entgegenkam, 
stiftete Heinrich von Guise, der Sohn des ermordeten Franz, die 
Heilige Ligue, die mit Philipp von Spanien in Verbindung trat, die 
gänzliche Vernichtung der Hugenotten anstrebte und ihrem Haupte 
Heinrich von Guise nach dem Tode des kinderlosen Heinrich III. 
die Königswürde verschaffen wollte, deren rechtmäßiger Erbe der 
Hugenotte Heinrich von Navarra war. Der König hatte gar keinen 
Einfluß, ja es brach gegen ihn in Paris ein Barrikadenkampf, der 
erste der Geschichte, aus, weshalb er sich aus der Hauptstadt 
flüchtete. Da er jedoch nirgends einen Halt fand, ließ er Heinrich 
von Guise ermorden und begab sich zu Heinrich von Navarra, wurde 
aber, während er mit diesem vereint Paris belagerte, von einem 
fanatischen Dominikaner ermordet. Mit ilm endet das Haus Valois 
1589. (1589). }acg a + 
1589-1610. 4. Heinrich IV, (1589—1610). a) Das Edikt von Nantes. Zwar 
setzten die eifrigsten Katholiken im Bunde mit Philipp II. den 
Kampf gegen Heinrich noch fort und jener hoffte sogar, die 
französische Krone für seine Tochter Isabella, eine Nichte des er- 
mordeten Königs, gewinnen zu können ; als aber Heinrich zur katho- 
lischen Kirche übertrat, öffnete ihm Paris die Tore und er wurde 
bald in ganz Frankreich anerkannt. Im Jahre 1598 erließ der König 
las Edikt von Nantes, das den Hugenotten freie Religionsübung 
außerhalb der Bischofssitze, Zutritt zu den öffentlichen Ämtern und 
/eine Anzahl von Sicherheitsplätzen, in die sie Besatzungen legen 
konnten, gewährte. Damit hörten die Religionskriege endlich auf. 
b) Die Wiedererhebung Frankreichs. Die fernere Regierung 
Heinrichs ist besonders mit Maßregeln zur Hebung von Ackerbau, 
Gewerbe und Handel ausgefüllt, wobei ihn sein trefflicher Minister 
Sully eifrigst unterstützte. Die zerstörten Straßen und Brücken 
wurden wiederhergestellt, die Bauern gegen die Bedrückungen der 
Gutsherren geschützt, infolge der Sparsamkeit füllte sich die Staats- 
kasse. So vernarbten allmählich die Wunden des langen Bürger- 
krieges, infolgedessen stieg die Macht des Königs, dem auch das 
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