Full text: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

Um 450. 
100 
Die Griechen. 
besonders Musik, Mathematik und Astronomie; infolge der Zer- 
sprengung des Bundes im 5. Jahrhunderte verbreiteten sich diese 
Studien auch im Mutterlande. 
3.) Die sogenannten sieben Weisen Griechenlands, durch- 
aus große Staatsmänner, lebten im 6. Jahrhunderte ; sie stellten keine 
philosophischen Systeme auf, sondern wurden Lehrer und Ratgeber 
des Volkes durch praktische Lebensweisheit und Pflege der Tugend. 
Sie zeigen, daß die Griechen eine hochstehende Moral ausbildeten, 
deren Wesen das Maßhalten (owgeootyn) war. Vgl. Solon. 
8) Die Geschichtschreibung. Als das Epos im Abblühen war, 
begannen seit der Mitte des 6. Jahrhunderts die Logographen die 
Sagen über die Heroenzeit und die Gründung der jonischen Städte 
sowie ihre geographischen Kenntnisse — Geographie und Geschichte 
sind noch ungetrennt — aufzuzeichnen. 
Der Vater der Geschichtschreibung ist Herodot (um 450) aus 
Kleinasien. Er stellt den Kampf zwischen den Griechen und Persern 
bis zum Jahre 478 dar und legt als Episoden die Geschichte der 
Lydier, Perser, Ägypter, Babylonier und Scythen ein. Er sieht in 
den Ereignissen den Ausfluß des göttlichen Willens. Seine Wahr- 
heitsliebe haben die Ergebnisse der Assyriologie bestätigt. Auch er 
lebte eine Zeitlang in Athen und ließ sich zuletzt in Thurii nieder. 
2 Die Kunst. 
Nachdem schon Cimon durch die Erbauung des Theseus 
Tempels, des besterhaltenen griechischen Tempels, und die Aus- 
malung der „Bunten Halle“ (o70&@ z0r4An) auf dem Markte mit der 
künstlerischen Ausschmückung Athens begonnen hatte, erreichte 
diese unter Perikles ihren Höhepunkt. Niemals sonst hat ein Staat 
einen verhältnismäßig so großen Teil seiner Einkünfte (über ein 
Drittel) für Zwecke der Kunst verwendet. 
@) Die Baukunst. Am wichtigsten sind die Bauten auf der 
‚Akropolis. Wenn man auf der Westseite zur Burg emporstieg, 
velangte man durch das tempelartige Prachttor der Propyläen auf 
die Höhe, die mit Tempeln, Statuen und Gartenanlagen bedeckt 
war. Von den ersteren sind besonders der Parthenon und das 
Erechtheum bemerkenswert. 
Der dorische Parthenon ist ein Amphiprostylos, Peripteros mit 
S Säulen an den Schmal- und 17 an den Langseiten (die Ecksäulen 
zweimal gezählt). Er war 70 m lang, 31 m breit und 26 m hoch,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.