Neuzeit,
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lands gegen Korea bringt den russisch-japanischen
Krieg (1904—1905) und den Sieg Japans, das nun
1905 das schon 1902 mit England geschlossene Bünd-
nis erweitert, 1910 Korea annektiert und auch gegen
Amerika schärfer auftritt (kalifornische Einwan-
derung Schulfrage).
China führt seit 1904 lebhaft Reformen durch
(1907 Verfassung), wird aber durch innere Kämpfe, die
1912 zur Proklamation der Republik führten, gestört.
f) Der Weltkrieg.
Ursachen: Der drohende Sieg Deutschlands im
Wirtschaftswettbewerb über England und im Kampf
um die Seegeltung, das Drängen Rußlands nach der
Herrschaft über adosrehron (Konstantinopel die
Revancheidee in Frankreich, die von Rußland ge-
nährten großserbischen Bestrebungen am Balkan,
die Irredenta Italiens, endlich die großrumänischen
Hoffnungen Rumäniens, also teils wirtschaftliche,
teils nationalpolitische Beweggründe Bloß durch
Verträge gezwungen Beteiligung Japans und Belgiens.
Für das Deutsche Reich lag Notwehr vor, ebenso für
Österreich-Ungarn und die Türkei Erhaltung ihrer
staatlichen Existenz, für Bulgarien Hoffnung auf
Revision des Bukarester Vertrags.
Veranlassung: Ermordung des Thronfolger-
paares Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Ge-
mabhlin in Serajewo (28. Juni 1914) durch groß-
serbische, von Serbien unterstützte Agenten, Ab-
lehnung einer Beseitigung der großserbischen Agi-
tation unter österreichischer Kontrolle durch Serbien.
Verlauf bis Ende Oktober 1916 in den
Haunuptzügen: 28. Juli Kriegserklärung Österreich-
Ungarns an Serbien, darauf Sobilmachung in Ruß-
land, Folge: Kriegserklärung Deutschlands an Ruß-
land (1. August), Frankreich (3. August). Dann eng-
lische Kriegserklärung an Deutschland Er August).
Ende August stehen England, Frankreich, Rußland,
Belgien, Serbien, Montenegro und Japan im Kampf
gegen die Mittelmächte, denen sich Ende Oktober
die Türkei anschließt. An der Ostfront siegen die
Repetitorium, 1I. Bändchen,
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