Full text: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

Die Griechen. 
2. Die Begründung der athenischen Hegemonie zur See; die 
Schlachten am Eurymedon und bei Salamis. Die ionischen Inseln 
und Küstenstädte schlossen sich behufs Sicherung der eigenen Frei- 
heit und Erringung der Unabhängigkeit der noch unterworfenen 
Griechen an Athen an und anerkannten dessen Hegemonie (477). 
Der Mittelpunkt des neuen Bundes wurde das Apollo-Heiligtum auf 
Delos, wo der gemeinsame Bundesschatz hinterlegt ward. Aristides 
ordnete die Beiträge der einzelnen Bundesglieder an Geld, Schiffen 
und Mannschaft, Cimon setzte den Kampf gegen die Perser fort, 
die er aus dem Ägäischen Meere vertrieb und am Eurymedon voll- 
ständig besiegte. Nunmehr versuchten die Athener die gänzliche 
Verdrängung der Perser aus Cypern. Aber bei der Belagerung der 
Stadt Citium fand Cimon den Tod; gleich darauf siegten die Athe- 
ner zu Wasser und zu Lande bei Salamis (449): es war der letzte 
große Kampf im 50jährigen Ringen. Zwar fanden auch später noch 
kleine Zusammenstöße zwischen den beiden Völkern statt, doch sind 
wir darüber ebensowenig wie über den Friedensschluß näher unter- 
richtet. 
3. Die fünf wichtigsten Folgen der Perserkriege. Diese waren: 
Die kleinasiatischen Griechen waren frei; Athen wurde durch die 
Aufrichtung der Hegemonie zur See die zweite Großmacht Griechen- 
lands; Griechenland erreichte den Höhepunkt seines geistigen und 
künstlerischen Schaffens und Athen wurde die geistige und wirt- 
schaftliche Hauptstadt der Nation; die Eifersucht der Spartaner 
gegen Athen war erwacht und bestimmte den Fortgang der politi- 
schen Ereignisse; in Athen kommt die schrankenlose Demokratie 
zum Siege. Die Zeit, in der diese Folgen der Perserkriege zutage 
traten, nennen wir das Zeitalter des Perikles. 
II. Das Zeitalter des Perikles, 467 bis 429. 
In der Zeit der Perserkriege verfügte Athen über große Männer, 
die einig waren in dem Bestreben, Athen zur ersten Stadt Griechen. 
lands zu erheben und den Krieg gegen die Perser mit aller Kraft 
fortzusetzen. Aristides und Themistokles waren in den Sechziger- 
jahren gestorben; der erstere im Besitze des Vertrauens seiner Mit- 
bürger, der letztere als Gast des persischen Königes, nachdem er 
aus Athen verbannt sowie von den Spartanern wegen Medismus 
verdächtigt und verfolgt worden war.* Die mehr konservative Rich- 
* Da Themistokles den Kampf mit Sparta voraussah, war er später gegen 
die Fortführung der Perserkriege, was zu seiner Verleumdung mißbraucht 
wurde,
	        
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