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Allgemeine Zustände des Reiches,
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burg); auf quadratischem Unterbau erhebt sich ein gewaltiger
Zylinder, über dem einst ein Kegel mit der Bronzestatue des Kaisers
auf dem Viergespanne emporragte. Ferner baute Hadrian auf dem
Marsfelde das Pantheon neu auf, das ursprünglich im Auftrage
Agrippas aufgeführt, aber durch Brand und Blitzschlag ganz zer-
stört worden war; es ist ein großartiger zylindrischer .Bau von
43 m Durchmesser und innerer Höhe, von einer Kuppel in Form
einer Halbkugel bedeckt — das schönste römische Baudenkmal.
In seiner ausgedehnten Villa in Tibur schuf er durch Nachbildung
der berühmtesten Bauten, die er auf seinen Reisen kennen gelernt
hatte, eine Art Weltmuseum. In Afhen ließ er einen neuen Stadtteil
anlegen und den Tempel des Zeus (S.72) vollenden. Sein Liebling
Antinous, der im Nil ertrank, wurde durch zahlreiche Statuen ver-
herrlicht, in denen die römische Kunst, die sonst durchaus praktische
Zwecke verfolgte (Pracht- und Nutzbauten, Verherrlichung berühm-
ter Taten und Männer), ihre einzige ideale Gestalt ausbildete. Sein.
Nachfolger war der allgemein beliebte Antoninus Pius (138 GA
bis 161). ' 05
Nach dessen Tode bestieg Marcus Aurelius (161—180)} +. “uk:
den Thron, der letzte bedeutendere Vertreter der stoischen Philo- @ .
sophie, deren Grundsätze er in seinem Tagebuche darstellte, ein A
Herrscher vom regsten Pflichtgefühle.!°! Unter ihm wurde das.
Reich durch die Germanen an der mittleren und unteren Donau in
seinen Grundfesten erschüttert. Die Kämpfe mit den Germanen von
den Tagen der Cimbern an bis auf Traian hatten bereits Tacitus
(Germ. 37) den Schmerzensruf ausgepreßt: tam diu Germania vin- a
aitur! Alle bisherigen Kriege waren aber unbedeutend im Vergleiche , ı/- Aral
mit dem Markomannenkriege (167—180). Die Markomannen in“
Böhmen, die Quaden in Mähren und andere Völkerschaften von teil-
weise unbekannter Abstammung überschritten die Donau von der
Srenze Rätiens bis Dacien und belagerten sogar, freilich vergebens,
Aquileia; die Größe der Gefahr 1äßt die Angabe ermessen, daß über
300.000 Römer gefangen genommen wurden. Nur mit Aufgebot aller
Kräfte gelang es dem Kaiser, die Feinde zurückzuwerfen ; doch starb
er noch vor dem Ende des Krieges. Während dieses Krieges siedelte „
Marc Aurel zahlreiche Germanen innerhalb der Reichsgrenze an,
wodurch die Zersetzung der Grenzbevölkerung eingeleitet ward. Die
Ansiedler erhielten Grund und Boden, waren frei, aber an die Scholle
‚gebunden und mußten Kriegsdienste leisten; diese Maßregel beweist
das Sinken der militärischen und wirtschaftlichen Kraft des Reiches.