Full text: [Band 2, [Schülerband]] (Band 2, [Schülerband])

XXIV. Frankreich seit Franz dem J. 117 
mehrmals besiegt; Mayenne unterwarf sich, und alles 
fing nun an fich zu erheben, wozu er denn aus allen Kräf⸗ 
ten beitrug. Es ist allbekannt, daß er aͤußerte: er wolle 
es dahin bringen, daß jeder Unterthan, wenigstens Sonn⸗ 
tags, sein Huhn im Topf haben sollte. — Dem wackern, 
freiherzigen Sully, (Marquis von Rosny), den er zu 
seinem Finanzminister machte, hatte er unendlich viel zu 
danken denn durch ihn wurde viel erspart, das Land 
wohlhabend, der Seidenbau, und mancherlei Manufac⸗ 
uren in Aufnahme gebracht, Flüsse und Straßen fahr⸗ 
bar, die in den Kriegen verwüsteten Ländereien durch aus⸗ 
gediente Soldaten urbar gemacht, und die Schatzkammer 
gefüllt. — Große politische Plane hatte er im Sinne, 
hon denen wir nichts sagen, als daß er nach Deutschland 
mit einem Heere 1610 aufbrechen wollte, — er führte 
nichts aus. Den 14ten Mai desselben Jahres wurde der 
gute Koͤnig von einem gewissen Ravaillac in se inem Wa⸗ 
gen beim Ausfahren ermordet, im Alter von 56 Jahren, 
zuf Anfstiften einer Verschwörung, in welche vielleicht 
seine eigene Gemahlin, vielleicht die Jesuiten, viel⸗ 
leicht noch andere verwickelt waren. Ein Jesuitenschüler 
hatie ihn einst schon ermorden wollen, stieß ihm aber 
nur einige Zähne aus. — Die Schriften der Jesuiten 
wurden darauf untersucht, und es fand sich so viel Boͤses, 
daß sie verjagt wurden. — Heinrich mußte sie doch wieder 
ins Reich aufnehmen! — Spanien und Oesterreich wollte 
er demuͤthigen. — Ein ewiger Friede war sein Lieb⸗ 
lingsgedanke. 
Ravaillae ermordet ihn, andern Angaben zufolge, 
aus einem Ketzerhaß. — Der Moͤrder wurde mit glühen⸗ 
den Zangen gezwickt, und mit vier matten Pferden lang⸗ 
sam Herrüffen an seinem Leichnam ließ noch das Voll 
seine Unmenschlichkeit aus. 
und Paul Heinrich den vierten vom Vanne los . — 
Dagegen wurde dieser verpflichtet, in allen Provinzen 
des Reichs ein Kloster zu bauen, täglich den Rosen⸗ 
kranz zu beten und eine Meße zu hoören; Mittwochs 
die Litaͤnei zu beten; die Festtage zu halten, jährlich 
einmal zu beichten, u. dgl. m.
	        
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