XXV. Spanien
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geheure Summen; Paris erhielt durch ihn manche neue
Gebaͤude, hin und wieder Pflaster auf den Straßen, und
oiele Hospitaͤler, deren eines 4000 Menschen fassen konnte.
— Uibrigens wuchs, da der Hof mit einem schlimmen
Beispiel voran ging, unter ihm das Sittenverderbniß un⸗
glaublich, und von Frankreich gingen tausend Thorheiten
auf benachbarte Länder, namentuͤch und vorzüglich auf
Deutschland über — Haarbeutel und Fontangen, Peru⸗
quen und Manschetten. Wer damals ein vollendeter Welt⸗
mann seyn wollte, mußte eine Reise nach Frankreich ge⸗
macht haben.
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Spanien.
Philipp der zweite — Abfall der Niederlande 7 Philipp
der dritte und vierte — Karl der zweite.
Korl dem ersten (in Deutschland der fünfte) folgte 156
fein argwöhnischer finsterer vderschlossener Sohn, Philipp
der zweite, unter welchem das herrliche Spanien gelähmt
wurde, und der seinen Sohn Don Carlos, man weiß
nicht recht warum? hinrichten ließ, und wenn er gekonut
hale, gern mit Feuer und Schwert alle Ketzer würde ver⸗
ulgt haben.
Portugal unterjochte er, nachdem der letzte Koͤnig
A Afrika
1578 wahrscheinlich gebüeben, und die ganze Armee theils
niedergehauen, theils zu Sclaven gemacht war. Die fleißi⸗
gen Mauren, die vorzüglich noch in Granada wohnten,
fangen zu regieren, so war schon eine gelehrte Ge⸗
sellschaft (die nachmalige Akademie der Inschriften)
gebildet, die Schaumünzen entwerfen mußte, für die
Thaten, die ihn verewigen sollten, und die er — noch
nicht gethan hatte, und auch nachmals nicht selbst that.