XVIII. Monarch. Dschingisk. u. Tamerl. 37
— Auch beschloß er alle zu vertilgen, die ihn nicht als
einen von Gott gesandten Weltherrn anerkennen würden,
wozu seine Mongolen wenigstens sehr willig zu seyn
schienen.
Er begann seine Eroberungen. Viele Stämme un⸗
terwarf er sich, viele Städte eroberte er, und wo sich
ihm ein Volk widersetzt hatte, da wurden die Menschen
zu Hunderttausenden geschlachtet, indessen diejenigen sehr
biel Schonung erfuhren, welche sich gleich unterwarken.
— 1214 erobert er mit verschiedenen Heeren das nördli—⸗
che China, oder Katai, nebst der Hauptstadt Kambalu
(Peking), wo er einen Prinzeu der kitanischen Herrscher⸗
familie gefangen bekommt, welcher durch seine Vorstel⸗
lungen Hunderttausenden das Leben rettet, und zu seinem
Großwessir ernannt wird.
Jetzt wenden sich seine Eroberungen gegen Westen.
— Der kürkische Sulian, Muhamed, Herr von Persien
und Armenlen, der den Khalifen zu Bagdad sehr bedrängte,
wird von ihm angegriffen. Ein Zug von 700,000 Mann
überschwemmt die kleine und große Bucharei, und die
Haupistädte, Balk, Samarkand, Bosch ar a wer⸗
den mit unerhorten Gräueln eingenommen. In Balk
werden (angeblich) 1200 Moscheen und 200 öffentliche
Bäder zerstört; in Ch a w aresm“) über hunderttau⸗
send Menschen niedergehauen, und der Sclaben find so
viele, daß auf jeden Mongolen 240 kommen; Muhamed
wird nun geschlagen, und stirbt auf der Flucht. — Die
Kalmukei, und Persien bis an den Euphrat, sind der
Preis des Sieges!
Seine Heere theilt er nun. Hindostan wird von
Einem Heere, die Provinzen am kaspischen Meere
werden von kinem andern bezwungen (Irak oder Erak;
Schirwan u. s. w.) „welches durch das eiserne Thor
(enge kaukasische Bergpässe bei Derben) dringt, längs
der Wol g'a hin nach Moskwea zieht, und Nußland
verheert, dessen Czaar geschlagen wird. Bis an den
Dulper verfolgt man die Geschlagenen, dringt aber nicht
weiter vor, fondern zieht sich nach der greßen Bucharel
zurück. Auch Tibet wurde unterworfen.
*) Oder Chorasan — eine Landschaft in Ostperfen.