Full text: [1. Teil, [Schülerband]] (1. Teil, [Schülerband])

Götter 
der 
Un ter⸗ 
welt. 
auch wieder als Grab aller lebenden Wesen gilt. Die Hauptgottheiten 
sind Hades, ebenfalls ein Bruder des Zeus, und seine Gemahlin 
Persophone, welche in der Unterwelt thronen und im Vereine mit den drei 
Totenrichtern das Urteil über die Seelen der Verstorbenen sprechen. 
Die Gerechten kommen in das Elysium, die Bösen in den Tartarus, 
wo sie von den Erinyen gequält und verfolgt werden. Furchtbar 
sind die Strafen, welche Hades ersinnt, um die Verbrecher zu strafen. 
König Tantalus, der die Geheimnisse der Götter verriet und ihre 
Allwissenheit auf die Probe stellte, mußte ewigen Durst und ewigen 
Hunger leiden, obwohl er bis an die Knie im Wasser stand und die 
herrlichsten Früchte vor seinen Augen hatte. Sisyphus, ein verschlagener 
und habsüchtiger Verräter an Göttern und Menschen, mußte für 
seine Frevel in der Unterwelt einen großen Felsblock auf einen Berg 
hinaufwälzen; doch entrollte ihm derselbe jedesmal, sobald er ihn fast 
oben hatte, so daß er seine Arbeit von neuem beginnen mußte. 
Zu den Gottheiten der Erde gehören auch Demoter, die Göttin 
des Ackerbaues, Dionysns, der Gott des Weines, und Pan, der Gott 
der Herden. Diese Gottheiten wurden hauptsächlich von der Land— 
bevölkerung verehrt. 
Betreffs der äußeren Erscheinung und Lebensweise dachten sich 
die Griechen ihre Götter den Menschen sehr ähnlich. Die Götter 
hatten dieselbe Gestalt, doch waren sie schöner und größer, niemals 
aber wurde diese Größe ins Ungeheuerliche übertrieben. Sie über— 
cigen- treffen ferner die Menschen an Kraft und Stärke. Wenn Zeus seine 
wanen gocken schüttelt, so erbebt der ganze Olymp. Die Götter sind zwar 
suner. nicht allgegenwärtig, allein sie vermögen mit blitzartiger Schnelligkeit 
die größten Entfernungen zu durchmessen. Pallas Athene ist in 
wenigen Augenblicken von den Höhen des Olymp in Ithaka und 
Poseidon schreitet von einer Insel zur andern über das Meer hinüber. 
Die Götter sehen und hören auch viel besser als die Menschen, denn 
ihren Blicken verbirgt sich keine menschliche Handlung und sie ver— 
nehmen der Menschen Gebet selbst von den fernsten Inseln des 
Meeres. Obwohl auch die Götter Speise und Trank zu sich nehmen, 
ja sogar auch des Schlafes bedürfen, so sind sie doch nicht darauf 
angewiesen wie die Menschen; denn sie können auch ohne dieselben 
leben. Der wichtigste Vorzug der Götter vor den schwachen Sterb— 
lichen besteht aber darin, daß sie niemals altern, sondern ewig jung 
und schön bleiben, daß sie niemals von Krankheiten heimgesucht und 
nie dem Tode zur Beute werden. Auch ihre Entwicklung geht viel 
rascher wie bei den Menschen vor sich. Hermes steigt einige Stunden 
Erd⸗ 
götter.
	        
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