setzte es durch, daß die Bundeskasse, in welcher man die Beiträge der
Verbündeten zur Fortsetzung des Perserkrieges aufbewahrte, von
Delos nach Athen gebracht wurde. Üüber tausend Städte und Inseln
zahlten um diese Zeit Schutzgelder an die Athener. Da aber diese
das eingezahlte Geld zur Kriegführung nicht gänzlich aufbrauchten,
so wurde infolge der Anregung des Perikles beschlossen, den Über—
schuß zur Befestigung und Verschönerung Athens zu verwenden. Es
wurden die seit längerer Zeit begonnenen Hafenbanken im Piräus
rasch vollendet und Athen wurde mit dem Hafen durch lange Mauern
verbunden, so daß
zur Kriegszeit, wenn
auch ringsumher das
Land vom Feinde be—
setzt war, die Ver—
bindung der Stadt
mit dem Hafen auf—
recht erhalten wer—
den konnte. (Fig. 17.)
Perikles legte
Werften undSchiffs⸗
häuser an und tat
überhaupt alles, was
denHandel befördern
und der Menge eine einträgliche Beschäftigung bieten konnte. Seine
glänzendste Leistung bestand aber in der Aufführung jener Pracht-—
bauten, die Athens bleibender Schmuck wurden.
Offentliche Kanten. Sowohl die Stadt Athen als auch die Akro—
polis waren während der Perserkriege niedergebrannt und zerstört
worden. Beide erstanden nun unter Perikles in einer Pracht, daß
man das neue Athen die Königin aller Städte nannte. Zwar entbehrten
eJ auch jetzt noch die Wohnungen der Bürger alles reichener Schmuckes,
zauten. allein umso prachtvoller waren die öffentlichen Gebäude, wie Tempel,
Gymnasien und Theater.
Die Hauptwerke der Kunst befanden sich auf der Akropolis.
(Fig. 18.) Eine breite Marmortreppe, breiter als unsere breitesten
Straßen, mit über hundert Stufen führte zu derselben hinauf. Oben
angelangt, hatte man einen herrlichen Ausblick über die Stadt und den
fernen Hafen Piräus mit einem Walde von Mastbäumen. Ein mächtiges
Säulentor aus weißem Marmor mit fünf Durchgängen, die Propyläen
genannt, führte in das Innere der Burg. Rechts auf dem obersten
Ver⸗
schöne⸗
ung und
Befesti⸗
gung
Athens.
Die Häfen Athens.