Full text: Das Altertum (Teil 1, Für den I. Jahrgang, [Schülerband])

3 
Verwaltung: Satrapien, Reichsstraße und Reichspost. — Geregeltes 
Steuerwesen. — Acker- und Gartenbau. — Der Dareikos = 25 K. 
Kunst: Das Einhorn-Kampitäl. — Persepolis, Reliefs von Naksch-i- Rustem. 
ZWEITER ABSCHNITT. 
Ausbildung künstlerischer und sittlicher Ideale bei den 
Griechen. Ausbreitung der hellenischen Kultur über 
den Orient‘). 
„Jeder sei auf seine Art 
ein Grieche, aber er sei’s!“* 
(Goethe, Antik und Modern.) 
„Unter allen Völkerschaften haben 
die Griechen den Traum des Lebens am 
schönsten geträumt.‘“ 
(Goethe. Maximen und Reflexionen.) 
I. Die natürlichen Bedingungen des Landes und ihr Einfluß auf 
die Bevölkerung und deren Kulturentwicklung. 
Kein anderes Volk des Altertums hat auf die Kulturentwicklung der euro- 
päischen Völker in geistiger Hinsicht so nachhaltigen Einfluß geübt wie die Griechen. 
Sie waren ein indogermanisches Volk, welches, körperlich und geistig von treff- 
lichsten Anlagen, die orientalisch-ägyptische Kultur aufnahm und, auf ihr weiter- 
bauend, in Wissenschaft, Kunst und Sitte, aber auch in staatlichen Idealen selb- 
ständig das Höchste schuf. 
Die eigenartige Begabung des hellenischen Volkes wurde durch die natürliche 
Beschaffenheit seiner Wohnsitze auf das günstigste beeinflußt und gefördert. In 
Griechenland findet sich eine ganz ausgezeichnete Küstenentwicklung und Küsten- 
gliederung. Überall zeigt sich eine enge Durchdringung von Land und Meer 
Kaum an einem Punkte des Landes beträgt die größte Entfernung vom Meere 
mehr als eine Tagereise. Der ambrakische und der korinthische Golf im Westen, 
der malische und saronische im Osten gliedern das Land in drei Teile, die als 
Nord- und Mittelgriechenland oder Hellas im engeren Sinne und 
als Südgriechenland oder Peloponnes bezeichnet werden. Das 
Ägäische Meer im Osten trennte das Land keineswegs von Kleinasien; im Gegenteil, 
es verband die beiden Gebiete, denn die überaus zahlreichen Inseln des Ägäischer 
Archipels bildeten gewissermaßen eine Brücke zwischen den beiden Festländern. 
So ergaben sich schon in uralter Zeit die regsten Wechselbeziehungen zwischen 
Griechenland und Vorderasien sowie Ägypten. 
Bedeutung der orographischen Verhältnisse für die Bevölkerung. Zahlreiche 
Gebirgsketten und -stöcke gliedern das Land in viele Landschaften, die mit- 
einander oft viel weniger zu Lande als zur See zusammenhängen. Schon dieser 
Umstand wies auf die Ausbildung kleiner Gemeinwesen hin und trug viel dazu bei, 
Einteilung. 
1) Buso1t, Griechische Geschichte. — Beloch, Griechische Geschichte. — v. Wilam 0- 
witz, Staat und Gesellschaft der Griechen. (In Hinnebergs „Kultur der Gegenwart‘.) — Lamer, 
Griechische Kultur im Bilde, („Wissenschaft und Bildung.“)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.