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(in Fez), die Aglabiden (in Tunis) und zuletzt die Fatimiden,
die ihre Herschaft über Ägypten ausdehnten und Kairo zur Resi-
denz nahmen; in,Asien die Buiden in West-Iran, die Ghasnaviden
in Ost-Iran und Indien, welche wieder den Seldschuken zum Opfer
fielen. Aber auch an den Chalifen lag es, dass ihre Macht immer
tiefer sank. Ohne jeden kriegerischen Sinn, in Wolleben und Ver-
weichlichung großgezogen, überließen sie den Schutz ihrer Person
und des Reiches einer Leibwache aus fremden‘ Sklaven, die wie
Jie Prätorianer die Herschaft an sich rissen und die: Chalifen ein-
setzten. Um ungestört der Sinnenlust fröhnen zu können, behielten
lie Chalifen nur die geistlichen Angelegenheiten sich vor und über*
irugen die weltlicha Regierung dem ÖOberfeldherrn der Truppen,
dem Emir al Omra. Zu dieser persönlichen Schwäche der Chalifen
gesellten sich noch religiöse Streitigkeiten, welche bei den
bestehenden politischen Zwistigkeiten zu blutigen Kriegen führten,
In Spanien begründeten die Omijaden ein blühendes Reich,
Jessen Mittelpunkt Cordova schon von Abderrhaman I, (+ 788) mit
einer prächtigen Burg und Moschee geschmückt wurde. Die höchste
Blüte erreichte dasselbe unter den Herschern Abderrhaman ILL,
(912—961) und seinem Sohne Hakem IL (961—976). Eine rationelle
Landwirtschaft und ein intensiver Bergbau förderten reiche Rohstoffe
zu Tage, das Gewerbe schuf wertvolle Produkte (Leder, Waffen,
Seidengewebe), die durch den regen Handel weite Verbreitung fan-
den. Dieser wurde unterstützt durch die Anlage von Brücken und
Straßen. Die Kunst fand bei dem Bau von Palästen, Moscheen,
Wasserleitungen etc. eine eifrige Pflege. Zahlreiche Schulen und
Bibliotheken dienten der Wissenschaft und am Hofe der Chalifen
weilten Dichter und Gelehrte, die den Ruhm ihrer Herscher ver-
kündeten. Doch auch in Spanien sank das Chalifat, Schwache
Herscher einerseits, der Ehrgeiz aufstrebender Veziere und gewal-
tiger Hoerführer andererseits führten zu inneren Kriegen, an denen
auch die Araber Afrikas teilnahmen. Mit dem J. 1031 hörte das
Chalifat der Omijaden auf. 6 J. später starb der letzte dieses
Geschlechtes.
Je tiefer die Macht der Mauren sank, desto stärker erhoben
sich die christlichen Staaten.
Der N. und NO. Spaniens war im Besitze der Christen. Die
Westgothen hatten sich vor den Arabern in die Gebirge Asturiens
geflüchtet, wo Don Pelayo (um 750) ein Königreich (Asturien)
vegründet hatte, das seine Nachfolger über Leon, Gallicien und