r 91* Voigtländers Verlag in Leipzig r r
Monographien
Kohlenbergwerk
Eisenhütte
Wie ein Ozean¬
dampfer entsteht
Diese drei Monographien — jede kostet ge¬
bunden nur 4 Mark — sind gewissermaßen
Lichtbildvorträge in Buchform. Jede
enthält eine Menge, bis zu 87, wunderschöne,
große und deutliche Photographien, dazu sach¬
kundige Wanderschilderungen von Dingen, die
man sonst nicht zu sehen bekommt. Zum
Beispiel: Wie ein Ozeandampfer ent¬
steh t ? Wer weiß das? Wer hat zugesehen?
Ja, wer! „Verbotener Eingang" — steht
überall an den Toren, aus guten Gründen,
denn manches, was da drinnen vorgeht, muß
Geheimnis bleiben. Darum wissen selbst die meisten Leute an der Wasserkante
nicht, wenigstens aus eigener Anschauung nicht, wie der Wunderbau auf
seinem Stapel emporwächst, bis er unter Volldampf die Meere durchfahren
kann. — Ins Kohlenbergwerk fahren wir im Förderkorb ein, finden die
Häuer an ihrer schweren Arbeit, sehen die Bohrmaschinen arbeiten, die Kohle
fördern, erleben den Einbruch einer Strecke nach Raub der Zimmerung und
kommen nach langer interessanter Wanderung wieder ans Tageslicht. — Der
Besuch der Eisenhütte führt durch riesige Maschinenräume, zunächst an
die große Dampfmaschine, die die Gebläse treibt (ein großer Hochofen gebraucht
an 600 Kubikmeter Luft in einer Minute!), an die Hochöfen, Puddelöfen,
Bessemerbirnen, in das Thomaswerk, zum Siemens-Martin-Ofen, in die
Gießerei, ins Walzwerk, zu den Dampfhämmern usw. Näheres läßt sich hier
schwer sagen; man sehe sich die drei eigenartigen Bücher selbst an. Sie zeigen
die ernste, harte, schwere Arbeit in der Industrie des zwanzigsten Jahrhunderts.
Die ist aber ein Stück Leben, wenn man will, voll Poesie, wie das Leben
selbst, wenn man sie zu sehen und zu fühlen vermag; und sie gehört zu der
Kulturgeschichte der Völker, die jeder Gebildete doch kennen und verstehen will.
Für den Menschen des zwanzigsten Jahr¬
hunderts gibt es Rätsel, wo seine Väter nur
vertraute Dinge erblicken würden. Viele wissen
nicht, wie unser Haus gebaut, wie unser Brot
gebacken ist, wie unsere Kleider gewebt sind. Täglich verzehren wir Nahrungs¬
mittel, deren Entstehung aus gewissen Kulturpflanzen wir nicht des Näheren
verfolgt haben. Das von Otto Marburg und I. E. van Someren-
Brand herausgegebene, mit 653 Textbildern und 12 Farbentafeln versehene
Werk „Kulturpflanzen der Weltwirtschaft" will eine Übersicht über
das Bemerkenswerteste in der Zucht einer Anzahl von Kulturpflanzen geben,
die zum Gebrauch der ganzen kultivierten und eines großen Teiles der un¬
kultivierten Welt dienen. Es führt uns den Ackersmann vor, der die Saat
sät; den Kuli, der seine Arbeitskraft verkauft; den Seemann, der die Waren
ausführt; den Kleinhändler an der Straßenecke, der seine Waren anbietet,
ohne je an die zu denken, die sie verfertigt haben; den Konsumenten, der die
Dinge verbraucht, die in einer ganz anderen Gegend durch Vermittlung von
Menschen, die er nicht kennt, entstanden sind. Die Hunderte von Abbildungen
haben sämtlich ohne Unterschied den Wert einer wissenschaftlichen Urkunde.
So märchenhaft dieses oder jenes Bild auch erscheinen mag, sie geben alle
doch nichts als die ungeschminkte Wahrheit wieder, die vom Auge der Kamera
untrüglich erschaute und wiedergegebene Wirklichkeit. Ganzleinenband 14 Mk.
Kulturpflanzen
der Weltwirtschaft I