Full text: Der geschichtliche Lehrstoff für österreichische Volksschulen

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Land meiner Geburt nie wieder betreten, es sei denn als Feind 
mit dem Degen in der Faust; mag man sich umschauen, einen 
Mann zu finden, den man mir dann entgegenstellen kann.“ 
b) Eugen kommt nach Osterreich. 
Er wandte sich nach Wien und trat als Freiwilliger 
in die österreichische Armee ein. Die Soldaten, die ihn 
anfangs nach seiner unscheinbaren Person und seiner einfachen 
Kleidung beurteilten, wollten ihm nicht viel Vertrauen schenken. 
Wenn sie den schwächlichen, in einen braunen Kapuzenmantel 
gehüllten Offizier betrachteten, dann meinten sie wohl, der kleine 
Kapuziner werde den Türken nicht viel Haare aus dem Barte 
raufen. Indes sollten sie durch seine Taten bald eines Besseren 
belehrt werden. 
Schon beim Entsatze Wiens machte er sich durch seine Tapfer— 
keit bemerkbar und wurde dafür zum Befehlshaber eines Reiter— 
regiments ernannt, durch dessen Führung er deutlich bewies, 
daß er den rechten Beruf erwählt habe. An der Spitze seines 
Regiments nahm er an den herrlichen Waffentaten der Kaiser⸗ 
lichen in Ungarn hervorragenden Anteil, so namentlich an der 
Wiedereroberung Ofens. Darauf empfahl ihn der Herzog von 
Lothringen dem Kaiser dringend zur Beförderung und Leo— 
pold ernannte den jungen Helden zum Feldmarschall-Leutnant. 
c) Frankreichs Bemühungen und Zenta (1697). 
In einem Kriege zwischen Frankreich und Osterreich, der in 
Italien ausgefochten wurde (siehe XIV. A, 3), besiegte Eugen das 
französische Heer und drang sogar in Frankreich ein, wie er 
einst gesagt hatte. Da bedrohte ihn Ludwig XIV. mit ewiger 
Verbannung, wenn er nicht augenblicklich in seine Heimat zu⸗ 
rückkehre; Eugen aber kümmerte sich wenig darum. Der Kaiser 
ernannte ihn bald darauf zum Feldmarschall und als solcher 
lieferte er den Türken die große Schlacht bei Zenta, bei welcher 
man über 400 Fahnen, das ganze Gepäck, alle Kriegsvorräte 
und die Kriegskasse mit mehr als 3 Millionen Gulden erbeutete. 
Der herrliche Sieg führte zum Frieden von Karlowitz (1699),
	        
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