fullscreen: Lesebuch für die mittlere und obere Stufe (Teil 3, [Schülerband])

3. Die weiße Lilie. 4. Sehet die Lilien. 5. Christ ein Gärtner. 
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3. Die weiße Lilie. 
In dem gelobten Lande wächst diese schöne Gartenblume 
draußen auf dem Felde wild. Unter all' den vielen Blumen hat 
sie dem Herrn Jesu am besten gefallen; denn er hat gesagt: 
„Betrachtet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen. 
Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. 
Ich sage euch aber, daß selbst Salomon in aller seiner 
Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, wie eine von ihnen.“ 
So zeigt mir die Lilie Gottes Güte; sie predigt mir aber 
auch durch ihre fleckenlose Reinheit, daß ich mein Herz vom 
Schmutz der Sünde rein halten soll. 
Sie ist die Blume der Unschuld. Wenn daher der Maler in 
einem schönen Bilde uns zeigt, wie der Engel Gabriel der heiligen 
Jungfrau Maria die Geburt des Herrn verkündigt, so giebt er 
dem Engel einen Lilienstengel in die Hand. 
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4. *Sehet die Lilien. 
1. Du schöne Lilie auf dem Feld, 
wer hat in solcher Pracht 
dich vor die Augen mir gestellt, 
wer dich so schön gemacht? 
2. Wie trägst du ein so weißes 
Kleid, 
mit goldnem Staub besät, 
daß Salomonis Herrlichkeit 
vor deiner nicht besteht! 
3. Gott hob dich aus der Erde 
Grund, 
hat liebend auf dich acht; 
er sendet dir in stiller Stund 
ein Eng'lein bei der Nacht. 
4. Es wäscht dein Kleid mit Tau 
so rein 
und trocknet's in dem Wind 
und bleichet es im Sonnenschein 
und schmückt sein Blumenkind. 
5. Du schöne Lilie auf dem Feld, 
in aller deiner Pracht 
bist du zum Vorbild mir gestellt, 
zum Lehrer mir gemacht. 
6. Du schöne Lilie auf dem Feld, 
du kennst den rechten Brauch, 
du denkst: der hohe Herr der Welt 
versorgt sein Blümlein auch. 
Spitta. 
5. *Christ ein Gärtner. 
1. Ein Gartner geht im Garten, 
wo tausend Blumen blühn, 
und alle treu zu warten, 
ist innig sein Bemüh'n. 
2. Der gönnt er sanften Regen 
und jener Sonnenschein. 
Das nenn' ich treues Pflegen, 
da müssen sie gedeihn. 
3. Und wann ihr Tag gekommen, 
legt er sie an sein Herz, 
und zu den Sel'gen, Frommen 
trägt er sie himmelwärts. 
4. Du Gärtner, treu und milde, 
o laß uns fromm und fein 
zum himmlischen Gefilde, 
zum ew'gen Lenz gedeihn! 
M. v. Schenkendorf.
	        
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