fullscreen: (Für das 6. und 7. Schuljahr) (Teil 3, [Schülerbd.])

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Patrizier und Plebejer im alten Nom. 
fähig, va sahen sie ein, daß sie den Magen zwar ernährten, 
daß sie aber von diesem wieder ernährt wurden. So ist es," fügte 
Ugrippa hinzu, „wenn die stände eines Volkes miteinander hadern, 
dann muß jeder verderben." Die Plebejer sahen die Wahrheit 
ein, die in diesen Worten lag, und erklärten sich bereit, in die 
Stabt zurückzukehren, ließen sich aber das versprechen geben, daß 
ihren Beschwerden abgeholfen werden solle. Damit das aber auch 
wirklich geschehe, wurden zu ihrem Schutze eigene Beamte, die 
Volkstribunen, eingesetzt. Diese waren unverletztlich, hielten 
zum Schutze der Bedrängten ihr Haus Tag und Nacht offen und 
erlangten mit der Zeit solche Macht, daß sie durch ihre Einsprache 
(Veto) die Beschlüsse des Senats ungültig machen konnten. 
Die Kämpfe zwischen Patriziern und Plebejern dauerten frei¬ 
lich noch fort und endeten erst in viel späterer Zeit- da erst er¬ 
hielten diese ganz gleiche Nechte mit jenen, von nun an waren 
die Römer dem äußeren feinde gegenüber einig, und so kam es, 
daß sie durch ihre Vaterlandsliebe und Tapferkeit aller ihrer Feinde 
Herr wurden und ihre Herrschaft immer weiter ausdehnten. 
b) Toriolanus. 
Nicht lange nach Einsetzung der Volkstribunen entstand in 
Nom eine große Not,- das einheimische Getreide reichte nicht mehr 
aus, um die Menschen zu sättigen- der Senat mußte also große 
Vorräte in Sizilien ankaufen und beschloß, davon unter das ärmere 
Volk zu geringerm preise oder auch unentgeltlich auszuteilen. 
Das schien einigen Patriziern eine günstige Gelegenheit, dem Volke 
die schwer erworbenen Nechte wieder zu entreißen. Nn ihrer Spitze 
stand Marcius Toriolanus. Dieser stellte den Nntrag, daß die 
Getreideverteilung nur dann stattfinden solle, wenn die Plebejer 
aus ihre Tribunen und auf andre Nechte wieder verzichteten. Dar¬ 
über brach unter diesen der heftigste Unwille aus,- Hütten die Tri¬ 
bunen den Toriolanus nicht beschützt, er wäre mißhandelt worden. 
Uber das Volk forderte ihn vor Gericht, und als er nicht er¬ 
schien, wurde er aus der Stadt verbannt. 
Darüber war der stolze Mann so erbittert, daß er an der 
eigenen Vaterstadt sich zu rächen beschloß. Er ging zu den grim¬ 
migsten Feinden Noms, den Volskern, und führte ihr Heer gegen 
die Stadt heran. Er verwüstete die Ncker, besonders die der Ple¬ 
bejer, und brachte sie dadurch in solche Not, daß sie die Verban¬ 
nung gern aufgehoben hätten - aber die Bedingungen, die er stellte,
	        
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