194 31. Wie unser Glaube beschaffen sein muß.
daß du Christus, der Sohn Gottes, bist!“ Fest war also der
läßt es aber Glaube des hl. Petrus. Aber an einer andern Eigenschaft
an Stand hat es Petrus einmal fehlen lassen. Was hat Petrus getan,
oen als Jesus gefangen genommen worden war und vor dem
Hohen Rate stand? Er hat Jesus verleugnet.) Was heißt
das? (Er hat sich gestellt, als ob er Jesus nicht kennte und
an ihn nicht glaubte.) Warum hat er das getan? (Weil er
sich fürchtete, man möchte ihm etwas antun, wenn man wüßte,
daß er ein Jünger Jesu sei.) War das für Jesus eine Ehre,
daß sein erster Apostel, sein bester Freund, sich stellte, als ob
er Jesus gar nicht kenne? (Nein) Petrus hat da dem Hei—
land einen Schimpf angetan und ihn sehr gekränkt. Was hätte
er damals tun sollen, als er im Vorhof des Gerichtshauses
war und die Magd ihm sagte: „Du warst auch bei Jesus,
dem Nazarener“? (Er hätte offen sagen sollen: Ja, ich war
bei ihm.) Da hätte er seinen Glauben und seine Anhänglich⸗
keit an Jesus bekannt und Jesus Ehre gemacht. Er hätte auch
der Magd, die ihn anredete, sagen können: Was geht das
dich an? Die Magd war ja keine Persönlichkeit, der er Rede
und Antwort stehen mußte. Auf keinen Fall aber durfte er
Jesus verleugnen. Mit welchen Worten hatte das Jesus schon
lange vorher verboten? („Wer mich vor den Menschen be—
kennen wird, den will auch ich vor meinem Vater bekennen,
der im Himmel ist; wer mich aber vor den Menschen ver—
leugnet, den will ich auch vor meinem Vater verleugnen, der
im Himmel ist.“ (Matth. 10, 32, 33.)
Nun, Petrus hat seine Sünde bitter bereut und sie
wieder gutgemacht. Wie? (Er hat Jesus nie mehr verleugnet.
Er hat vielmehr offen vor Juden und Heiden verkündet, daß
Jesus der Sohn Gottes ist, und daß alle, die selig werden wollen,
an ihn glauben müssen.) Wie er, so haben es auch die andern
Apoftel gemacht. Die Juden und die Heiden haben sie dafür
eingekerkert, gegeißelt, ihnen den Tod angedroht, aber die
Apostel haben nicht aufgehört, von Jesus zu predigen, bis man
sie wirklich tötete. Wie war also ihr Glaube? Standhaft.)
Wer hat noch einen besonders standhaften Glauben gezeigt?
(Die Märtyrer.) Welche Menschen nennt man „Märtyrer“?
Jene, die lieber ihr Leben hingegeben haben, als daß sie Jesus
EChristus untreu geworden wären.) Solche Märtyrer gab es
in den ersten Jahrhunderten des Christentums, wo die Heiden