Full text: Geschichte Deutschlands und der drey Kaiserthümer (Abth. 2, [Schülerband])

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niger Maßen wieder; allein ste dauerte nicht viel Über hundertJah- 
1358 re, indem endlich die M ong ol en, unter dem Statthalter Hula- 
ku Bagdad stürmend einnahmen, und den le g ten Chali- 
fen Mosta as em hinrichtetcn. 
Die Vortheile, welche aus diesem Verfalle desArabischen Cha- 
lifats für dgs orientalische Kaiserthum hätten gewonnen werden 
können, benütßten die während der Zeit regierenden Kaiser keines- 
wegs. Zwar waren bisweilen lobenswürdige Kaiser , als : Ba st- 
li us I., der durch seine-thatenreiche und kluge Regierung, seine 
treffliche Verwaltung der Finanzen und bessere Ordnung der 
Gesct,e das Reich im blühenden Zustande verließ; L eo VI. der 
Philos ov h, der dem Throne wenigstens durch seine Kenntnisse , 
und die von ihm veranstaltete Sammlung von den Quellen dcr 
Griechischen Rechtsgelehrsamkeit Ehre machte; C on st ant in u s 
VI.P orp h yr og ennet a, welcher selbst über dieRegieruug und 
den Verfall scines Reiches Bücher schrieb; R om a nus U. , der 
gegn die Araber durch seinen General und Nachfolger N ic e p ho- 
r us P h o cas glücklich focht; Jo ann e s]. Zi mi s k es, eincr 
der vortrefflichsten Kaiser ec. Allein beständige innere Unruhen, 
Ewpörungen, selbst Ermordungen der Kaiser, immer fortdauern- 
de Religions-Streitigkeiten,und die endlich hieraus erfolgte allge- 
meine Trennung der Morgenländischen und Abendländischen 
Christen, oderd er Gr i ech isch en und Lat eini sch eu K i r- 
1054 c e erhielten das Reich in beständiger Verwirrung. 
6. Die Türken verlieren durch die ersten Kreuzzüge, an wel- 
chen auch die Orientalischen Kaiser Theil nehmen , viele 
Länder; erobern. aher in den folgenden die meisten wie- 
der; und das Kaiserthum wird in drey Reiche zersplittert; 
hald aber wieder vereiniget. 
Gleich in dent ersten Kreuzzuge wurden die Türken durch die 
Tapferkeit der Ritter, wo sie nur angetroffen wurden, zurück ge- 
schlagenc). und Nicäa, Edessa, Autio h i z und Jeru sa- 
206 lem erobert. Der Kaiser Alexi u s Il. C o mn en us, unter wel- 
chem die Kreuzzüge aufiungen, unterwarf sich Rhodus und Chios, 
Ephesus und Smyrna, das ganze Land von Hellesvont bis an den 
Mäanbver,.Cicilien und Syrien ec. Sein SohnJ o ann es II. and 
dessen jüngerer Sohn Manuel I. segten die Siege ihrer Väter 
weiter fort. Allein mit dem Tode des leztern erlosch der neu- 
bclcbie kriegerische Geist, und der alte Geist der Meutercyen 
kchrir wieder zurück. Einer stieß den andern vom Throne. 
Dicp benügte vorzüglich S a la din (Selahedin) Sultan von 
Agyp- 
“) Gesch. Fraukreichs. C., 3,
	        
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