Full text: Glaubenslehre (Teil 1, [Schülerband])

5. Die Sünde der ersten Menschen. 
3. 
fiel es ihnen auf einmal auf, daß sie nackt seien. Sie schämten 
sich, machten sich aus Feigenblättern Schürzen und bedeckten 
sich damit. Da hörten sie die Stimme Gottes. Sonst hatten 
sie sie so gern gehört! Jetzt aber erschraken sie und versteckten 
sich unter den Bäumen des Gartens. Gott der Herr rief: 
„Adam, wo bist du?“ Gott wollte damit wohl auch sagen: 
Adam, du versteckst dich vor mir? Durch diesen sanften Vor— 
wurf wollte es Gott dem Adam leichter machen, seine Sünde 
zu bekennen. Adam aber hatte nicht den Mut zu bekennen 
und antwortete: „Ich habe deine Stimme gehört und mich 
gefürchtet, weil ich nackt bin.“ Gott sprach: Woher weißt du 
denn, daß du nackt bist, als weil du von dem Baume ge— 
gessen hast, wovon ich es dir verboten hatte? Damit legte 
Gott dem Adam das Geständnis sozusagen in den Mund. 
Aber Adam wollte nicht offen bekennen, sondern redete sich 
aus: „Das Weib, das du mir zugesellt hast, hat mir von 
dem Baume gegeben, und so habe ich gegessen.“ Gott sprach 
nun zu Eva: „Warum hast du das getan?“ Eva schob die 
Schuld auf die Schlange und sagte: „Die Schlange hat mich 
betrogen, und so habe ich gegessen.“ Da sprach Gott der Herr 
zur Schlange: „Weil du das getan hast, so bist du verflucht 
unter allen Tieren der Erde! Auf deinem Bauche sollst du 
kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens! Feind— 
schaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen 
deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft. Sie 
wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse nach— 
stellen.“ Zu Eva aber sprach Gott: Du sollst viele Be— 
schwerden mit deinen Kindern haben und unter der Gewalt 
des Mannes sein; er wird über dich herrschen. Zuletzt sprach 
Gott zu Adam: „Die Erde sei verflucht um deiner Sünde 
willen! Dornen und Disteln soll sie dir tragen. Im Schweiße 
deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde 
zurückkehrst, von der du genommen bist. Denn du bist Staub 
und sollst wieder zu Staub werden!“ Dann machte Gott dem 
Adam und seinem Weibe Röcke von Tierfellen und zog sie 
ihnen an. So trieb sie Gott aus dem Paradiese hinaus und 
stellte vor den Eingang Cherubim mit flammendem Schwert, 
—W 
III. (Erklärung und Auslegung letzterer Er— 
zählung.) Wir haben nun gehört, wie Gott die Strafe für
	        
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