13. Zeugen für die Gottheit Jesu Christi.
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sagten, er habe jetzt eine Gotteslästerung begangen. Auf
Gotteslästerung war aber bei den Juden die Strafe der
Steinigung gefetzt. Sie hoben auch wirklich gleich Steine
auf, um auf ihn zu werfen.
Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Juden: »Ich und und Einheit
der Vater sind eins«, d. h. ich bin ganz dasselbe, was mein wit dem
Vater ist. Da hoben die Juden wieder Steine auf, um auf Voler
ihn zu werfen. Jesus sagte zu ihnen: »Ich habe euch schon
so viel Gutes getan; warum steinigt ihr mich ?« Sie sagten:
Wir steinigen dich wegen der Gotteslästerung, weil du dich
selbst zum Gotte machst, während du doch nur ein Mensch
bist. Die Juden verstanden also wieder genau, was Jesus
meinte, als er sagte: Ich und der Vater sind eins.
Wißt ihr aber, wann es Jesus am allerdeutlichsten
und feierlichsten ausgesprochen hat, wer er ist? Das ist damals
geschehen, als ihn seine Feinde gefangengenommen haͤtten
und er vor dem Gerichte, vor dem Hohen Rate stand. Die
Richter haßten ihn grimmig und waren entschlossen, ihn durch—
aus zum Tode zu verurteilen. Damit sie ihn verurteilen
könnten, hatten sie falsche Zeugen bestellt. Diese sagten allerlei
gegen Jesus aus. Aber ihre Aussagen widersprachen einander,
und man sah, daß es Lügen und Verdrehungen waren. Da
dachte der oberste Richter, der Hohepriester: Ich werde ihn
schon dazu bringen, daß er etwas sagt, weswegen wir ihn
verurteilen können. Und er stand auf und sagte zu Jesus:
»Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen, daß du uns
sagest, ob du Christus, der Sohn Gottes, bist!« Jesus sollte
also schwören; denn der Hohepriester forderte ihn auf, im
Namen des lebendigen Gottes zu sprechen. Denkt, wie da
alle gespannt auf Jesus geschaut haben werden! Es war klar,
was der Hohepriester wollte, und daß für Jesus Leben oder
Tod davon abhing, wie er jetzt antwortete. Was sagte nun
Jesus? Er antwortete: »Ja, du hast es gesagt; ich bin es!
Ich sage euch aber, ihr werdet den Menschensohn (mit dem
Menschensohne meinte Jesus sich selbst) noch sehen, wie er zur
Rechten Gottes sitzt und in den Wolken des Himmels kommt!«
Wenn unter den Richtern einer gewesen wäre, der es auf—
richtig meinte, was würde der jetzt wohl gedacht haben? Ich
meine, er würde gedacht haben: »Dieser Jesus muß doch der
Sohn Gottes sein! Er wird ja doch keinen falschen Eid
Zeugnis vor
dem Hohen
Rate.