Full text: Kl. 5, [Schülerband] (Kl. 5, [Schülerband])

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Ostkap und bilden auch den Aufbau des östlichen Sibirien; sie erfüllen 
den südlichen Teil des eigentlichen China und setzen die Inseln zusammen, 
die in großem Bogen um den S, SO und 0 Asiens in Kettenform gruppiert 
sind. So wie nach O streichen auch nach W vom Pamir aus durch 
ganz Vorderasien hohe Kettengebirge, deren Fortsetzung wir um das 
Mittelmeer durch das südliche und einen Teil des mittleren Europa bis 
zum Atlantik verfolgen können. Sie bilden zusammen mit den jungen 
Auffaltungszonen in den Antillen und den Kordilleren von Amerika 
zwei Ringe um die Erde, die zugleich die Gegenden der größten Erd- 
bebenhäufigkeit sind. So zahlreich sind z. B. in Japan die Erd- 
beben, daß dieses alte Kulturvolk sich schon vor 1500 Jahren zu 
ihrer regelmäßigen Aufzeichnung veranlaßt sah. In denselben ring- 
förmigen Zonen treten an den Bruchrändern bald vereinzelt, bald in 
Reihen Vulkane auf. 
Die Erdbeben sind Bewegungen der Erdkruste; sie entstehen 1. vor und 
während einer vulkanischen Eruption durch das Empordringen des Magmas (vulka- 
nische Beben) oder 2. durch den Einsturz von Hohlräumen in der Erdkruste 
(Einsturzbeben) oder 3. durch Verschiebungen in der Erdkruste (tektonische Beben). 
Die letztgenannten sind die häufigsten, treten aber nicht überall in gleicher Stärke 
und Zahl auf. Am häufigsten sind sie in der Nähe der in der Tertiärzeit auf- 
gefalteten Gebirge (in den oben genannten beiden Ringen), und zwar besonders 
längs der großen Bruchlinien. Das sind also Zonen, in denen auch gegenwärtig 
die Erdkruste noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Zwischen ihnen liegen Schollen 
von unmerklich kleinen Schwankungen. In der Vergangenheit der Erde waren 
nicht alle Perioden gleich unruhig. Die Gegenwart ist eine Zeit verhältnismäßiger 
Stabilität. 
Außerhalb dieser Faltenregion liegen das Sibirische Hügelland und 
die Tafelländer von Arabien und Syrien und von Dekan. Diese Tafel- 
länder bestehen aus flach übereinander liegenden Schichten, die ihr 
heutiges Relief nur durch Wasser und Wind erhalten haben. Diese Ent- 
stehung und der Charakter der Landschaft weisen Dekan nach Afrika, 
zu dem dieses Tafelland in geologischer Vergangenheit gehört hat. 
2, Die Tiefebenen Asiens sind zumeist ehemalige Meeresteile oder 
Ebenen, .huchten, die durch Flußalluvionen ausgefüllt wurden. Solche Ebenen 
a) Tlef- sind die Randebenen, die Mündungsebenen der großen Flüsse und die 
ganze westsibirische Tiefebene. Reste der ehemaligen Meeresbedeckung 
haben sich in den großen Binnenseen Westasiens erhalten, aber, die 
ı) Hoch- Verbindung mit dem Ozean verloren. Die Hochebenen sind ein- 
sbenen. gesunkene Gebirgsschollen, die nicht nur durch das Ablagerungs- 
material der Flüsse, sondern auch besonders durch den Wind und den 
ron ihm zusammengetragenen Staub eingeebnet worden sind (Löß).
	        
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